© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/13 / 08. März 2013

Meldungen

Archäologie in Türkei: Restriktive Auflagen

TÜBINGEN. Nachdem Archäologen der Universität Tübingen 25 Jahre lang bemüht gewesen waren, im westtürkischen Hisarlik das angebliche Troja aus den Epen Homers freizulegen, hatte die Regierung in Ankara 2012 die Grabungslizenz verweigert. Genauso restriktiv verhielt sich der türkische Staat zudem auch im Falle der anderen deutschen Ausgrabungsprojekte im Lande. Hierüber äußert sich der Chefarchäologe des Troja-Projektes, der Archäometallurg Ernst Pernicka, in einem Interview mit Bild der Wissenschaft (3/2013): „Die Türkei stellt Rückgabeforderungen von Kulturgütern. Das ist umstritten. Über diesen Weg wird nun Druck ausgeübt.“ Andererseits hätten die türkischen Behörden aber nichts dagegen, wenn die Deutschen die Restaurierungsarbeiten vor Ort fortsetzen würden. Allerdings, so Pernicka, „werden die Anforderungen der türkischen Antikenverwaltung, was die kostenintensive Restaurierung anbelangt, immer größer. Dafür können wir keine Forschungsmittel einsetzen.“ Die Haltung Ankaras ist insofern bemerkenswert, als Pernicka das Werk von Manfred Korfmann fortzusetzen gedachte, der stets alles getan hatte, um dem türkischen Wunsch nach einer Bestätigung der angeblichen anatolischen Prävalenz gegenüber Europa nachzukommen – notfalls auch auf dem Wege der puren Befundmanipulation (JF 17/11). (wk)

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Erste Sätze

Der Krieg hat die Menschheit überwältigt.

Giselher Wirsing: Das Zeitalter des Ikaros. Von Gesetz und Grenzen unseres Jahrhunderts, Jena 1944

 

Historisches Kalenderblatt

7. März 1983: Der aus der DDR geflohene, bei Eintracht Braunschweig spielende Fußballer Lutz Eigendorf stirbt nach einem mysteriösen Verkehrsunfall. Ob dies ein Auftragsmord eines der auf ihm angesetzten 50 Stasi-IM war, wurde nie gerichtlich aufgeklärt.

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