© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/13 / 01. März 2013

Meldungen

Neustartversuch bei der Schizophrenie-Forschung

BALTIMORE. Frustriert von Mißerfolgen reduzieren die großen US-Pharmakonzerne ihre neurowissenschaftliche Forschung. Angesichts von 140 Millionen US-Bürgern, die im Laufe ihres Lebens an Depressionen, Angststörungen oder Demenz erkranken, sind die Folgen dieser Innovationskrise unabsehbar. Daher wollen der Psychiater Daniel Weinberger und der Pharmakologe Solomon Snyder am Lieber-Institut Baltimore (LIBD) mit einem 120-Millionen-Dollar-Etat den Neustart in der Schizophrenieforschung wagen (Bild der Wissenschaft, 1/13). Weinberger glaubt, einen aussichtsreichen Ansatz mit der Analyse genetischer Defekte gefunden zu haben, die ein Dopamindefizit in der vorderen Großhirnrinde verursachen. Störungen der Signalübertragung infolge Dopaminmangels könnten Wahnschübe oder kognitive Störungen bei Schizophrenen verursachen. (vn)

www.wissenschaft.de

 

Kontroverse um Wildnis im Nordschwarzwald

STUTTGART. Der geplante Nationalpark Nordschwarzwald sorgt für Kontroversen. Die der Holzwirtschaft verpflichteten Kritiker der „neuen Wildnis“ berufen sich auf die wissenschaftliche Reputation von „Gutachten“. Denen aber, so meinen der Vegetationskundler Albert Reif (Uni Freiburg) und Rainer Luick (HFR Rottenburg), lägen „fundamentale Denkfehler“ zugrunde (Naturschutz und Landschaftsplanung, 2/13). So sei kein irreversibler Schaden durch Borkenkäferbefall zu fürchten, da andernorts nach solchen Kalamitäten „rasche Verjüngungsprozesse“ registriert worden seien. Die Warnung, der Nationalpark „frißt unsere Wirtschaftsfläche“, konstruiere eine „absurde Bedrohungslage“. Unzutreffend seien auch negative Tourismusprognosen, da sie verkennen, daß Nationalparkbesucher eine „ungestörte Naturentwicklung“ vorfinden wollen. (vl)

www.nul-online.de

 

Erfolg der Energiewende hängt vom Sparwillen ab

BERLIN. Nicht von Windrädern oder Elektroautos hängt das Schicksal der Energiewende ab, sondern vom Sparwillen der Europäer. Diese Erkenntnis vermittelt eine Studie des Fraunhofer-Instituts ISI, für die das Bundesumweltministerium (BMU) wirbt. So verweist BMU-Referentin Silke Karcher auf das enorme Potential der Energieeffizienz (Umwelt, 1/13). Durch Gebäudesanierung, Querschnittstechnologien in der Industrie und höhere Motoreneffizienz lasse sich der Primärenergiebedarf in der EU um zwei Drittel senken. Das seien bis 2050 für die Industrie 100 Milliarden Euro Einsparungen jährlich. Weltweit realisiert, könnte sogar das „Zwei-Grad-Ziel“ der UN-Klimapolitik erreichbar bleiben. (ck)

www.bmu.de

 

Erkenntnis

„Der Mensch ist ein Tier, das, wenn es unter andern seiner Gattung lebt, einen Herrn nötig hat.“

Immanuel Kant (1724–1804), Königsberger Philosoph, in der „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ (1784)

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