© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/13 / 22. Februar 2013

Meldungen

Soloselbständige häufig nur Geringverdiener

BERLIN. Über die Hälfte der Selbständigen beschäftigt keinen Arbeitnehmer. Die Zahl der Soloselbständigen ist seit 2000 von etwa 1,8 auf 2,6 Millionen gestiegen. Fast ein Drittel sind Geringverdiener und oft auf staatliche Hilfen angewiesen. „Wenn Subventionen im Spiel sind und ein Teil der Existenzgründungen eher aus der Not geboren zu sein scheint, liegt der Verdacht nahe, daß nicht wenige der aufgenommenen Aktivitäten wirtschaftlich nicht tragfähig sind“, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Bei den monatlichen Einkommen lägen die Solo- weit hinter den übrigen Selbständigen zurück. Die Lockerung des Handwerksrechts und die EU-Grenzöffnung habe zudem dazu geführt, daß mittlerweile ein Viertel der Fliesenleger aus Osteuropa komme, erklärte DIW-Experte Karl Brenke. Kräftige Zuwächse gebe es beim Ausbau- und Reinigungsgewerbe, aber inzwischen auch bei Publizisten oder Künstlern. (fis)

www.diw.de

 

Inflation frißt deutsche Lohnzuwächse auf

Düsseldorf. Die Reallöhne in Deutschland liegen weiter unter dem Niveau der Jahrtausendwende. Nach Abzug der Preissteigerung sind die durchschnittlichen Bruttolöhne je Beschäftigtem zwischen 2000 und 2012 sogar um etwa 1,8 Prozent gesunken. Laut Berechnungen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) stiegen die Löhne in den vergangenen drei Jahren zwar real um 0,6 bis 1,2 Prozent, aber die Verluste aus den Jahren der rot-grünen und der großen Koalition wurden dadurch nicht ausgeglichen. 2009 hatten die realen Bruttolöhne sogar noch um 4,6 Prozent niedriger gelegen als im Jahr 2000. Lediglich die Tariflöhne und -gehälter waren 2012 real um 6,9 Prozent höher als 2000. WSI-Experten sprechen daher von einer „negativen Lohndrift“: Die Bruttoeinkommen nicht tariflich bezahlter Arbeitnehmer bleiben immer weiter hinter den Tarifeinkommen zurück. Die nominalen Entgelte – also ohne Berücksichtigung der Inflationsrate – wuchsen dagegen um satte 24 Prozent. (fis)

www.boeckler.de

 

Zahl der Woche

Für 97,5 Milliarden Euro wurden 2012 deutsche Waren nach Frankreich exportiert. Seit 1961 ist unser westlicher Nachbar ohne Unterbrechung das wichtigste Zielland deutscher Ausfuhren. Der Importwert sinkt weiter, er betrug lediglich noch 60,2 Milliarden Euro. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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