© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/13 / 15. Februar 2013

Aufgeschnappt
NP-D wird nicht liberalisiert
Matthias Bäkermann

Etwas mehr als drei Monate sind vergangen, seit am 1. November 2012 ein epochemachendes Reformprojekt der Merkel-Regierung alle legislativen Hürden passieren und als „Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung mit dem Ziel der Wiedereinführung der Altkennzeichen“ in Kraft treten konnte. Diese Liberalisierung erlaubt es, auch lange ausrangierte Kfz-Kürzel wiederzubeleben, die vergangene Kreisreformen kassierten: Von RÜG für Rügen bis WOR im bayerischen Wolfratshausen.

Das Land Brandenburg plant derzeit, für fünf von 14 Kreisen zwölf frühere Kennzeichen wieder einzuführen, darunter FRW für Bad Freienwalde oder NP für Neuruppin. Doch ausgerechtet das Kürzel der märkischen Fontanestadt könnte politisch mißbraucht werden, fürchteten zivilgesellschaftliche Kräfte und warnten umgehend offizielle Stellen. Noch bevor es irgendwelche Anfragen nach dem Kennzeichen Neuruppin mit D gab, hat Matthias Wildmoser, der Leiter der Kreis-Straßenverkehrsbehörde, blitzschnell reagiert. „Diese Kennzeichen sind im Landkreis gesperrt“, meldete er am Montag stolz bei Die-Mark-Online. Mit seinem NPD-Verbot geht Wildmoser zwar über Vorgaben von Bund oder Land hinaus, nach denen rechtsextrem deutbare Buchstaben- und Zahlenkombinationen (SS, HJ oder 88) verboten sind. Aber sicher ist sicher.

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