© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/13 / 15. Februar 2013

Europa und die Nationen
Unverwechselbar bleiben
Siegmar Faust

Nationenverächter, die uns regieren, schnallen es nicht, daß der kulturelle und politische Untergang Deutschlands am Ende auch den Untergang Europas bewirkt. Von „unseren“ Politniks ist bei den Wahlen nichts zu erwarten. Nichts! Woher soll Rettung kommen? Nur ein Erschrecken unter der Jugend kann eine Umkehr bringen, um Spenglers prognostizierten Untergang des Abendlandes zu verhindern.

Es müssen sich Idealisten zusammenfinden, die sagen: Wer meint, die Bundeskanzlerin verdiene zu wenig, der gehe in die Wirtschaft, in den Handel oder nach Brüssel. Ich möchte bewußt „meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden“, wie der Schwur heißt. Ich würde das für den deutschen Durchschnittsverdienst tun. Idealisten sagen: Wenn ich Volksvertreter sein will, bin ich voll ausgefüllt. Da kann ich keiner einzigen Nebentätigkeit nachgehen oder in zehn Aufsichtsräten und Vorständen sitzen.

Keine Rede eines Politikers darf vergütet werden. Weder Beamte, Staatsanwälte, Richter, noch Angehörige der Bundeswehr, der Polizei oder der Geheimdienste dürften einer Partei angehören.

Jungpolitikern, die nach dem Studium auch die Praxis des kraft- und zeitraubenden Steuerdschungelwahnsinns erlebt haben, müßte mit Wolf Biermann die Frage aufstoßen: „Und sagt mir mal: Wozu ist gut / Die ganze Bürokratenbrut?“

Wir wollen Europa als Einheit unserer Traditionen und Nationen. Laut Theodor Heuss ist Golgatha neben der Akropolis und dem Kapitol in Rom einer der Hügel, auf denen sich das Abendland gründete. Der aufdringliche Islam gehört keinesfalls zu Europa. Die Vielfalt der Welt wird nur erhalten, wenn jedes Volk seine Wurzeln schützt, damit seine Kultur gedeihen kann. Das war nicht Gestern, das ist Zukunft, denn jedes Volk ist so einmalig wie jedes Individuum, das darin das Recht hat, zu sein, wie es ist.

Wer will diesen kontinentalen Größenwahn unter der paradoxen Phrase „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“? Massenmord war das Ergebnis schon vor dem Holocaust. Wir sollten uns mit keinem verbünden, der nicht er selber ist und seine Wurzeln würdigt. Wir wollen unverwechselbar bleiben im Glauben, Hoffen und Lieben – so sehr uns Gott helfe!

 

Siegmar Faust ist Schriftsteller und Kurator der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.

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