© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/13 / 01. Februar 2013

Meldungen

Darmkrebs: Chancen und Risiken der Vorsorge

LEINFELDEN. 2008 starben in Deutschland 27.000 Menschen an Darmkrebs. Daher zahlen die Kassen für Patienten ab 55 zwei Vorsorgeuntersuchungen. Ob damit wirklich Leben gerettet werden, hinterfragt die Biologin Karin Hollricher im Bild der Wissenschaft (1/13). Vor allem der chemische Stuhltest löse einerseits oft falschen Alarm aus und lasse andererseits vier bis sieben von zehn bösartigen Tumoren unentdeckt. Bei der großen Darmspiegelung (Koloskopie) fehle es hingegen an Kontrollstudien. Generell treffe auch auf diese Methode zu, daß medizinische Studien zur Krebsfrüherkennung „offenbar an Qualitätsmängeln und/oder beschränkter Aussagekraft“ litten. Hollricher empfiehlt daher, sich aus möglichst vielen Quellen vorab über Chancen und Risiken der Vorsorgeuntersuchungen zu informieren und dann eine „persönliche Entscheidung“ zu treffen. (ck)

www.wissenschaft.de

 

Ein nahes Ende der Nerzzucht ist in Sicht

BERLIN. Seit 2011 gilt die verschärfte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Die meisten Pelztierzüchter schlossen daraufhin ihre Betriebe, da sie Investitionen für größere Käfige scheuten. Etwa zehn Farmen dürfen bis zum Ende des von ihnen beschrittenen Rechtswegs weiterarbeiten. Wie der Tierfilmer Jan Peifer berichtet (Mensch&Tier, 4/12), scheint das Leiden dieser in Kleinstkäfigen eingepferchten Marder, die sich in Freiheit in 20 Quadratkilometer großen Revieren tummeln, zu Ende zu gehen. Denn die Klagen der Züchter gelten als aussichtslos und immer mehr Modefirmen verzichten auf Pelze. Deutschland folge damit der Schweiz, Österreich oder England, wo es keine Pelzfarmen mehr gebe. In Skandinavien fänden sich aber weiter „Hochburgen der Pelzindustrie“. (ft)

www.aktiontier.org

 

Konfliktlösung durch Natur- und Friedensparks

BURLINGTON. Um einen Flecken Urwald, das Refugium seltener Goldstirnklammeraffen, führten Ecuador und Peru drei blutige Kriege. 1998 siegte die „grüne Idee“ und die 8.000 Hektar werden seither gemeinsam als „Friedenspark“ verwaltet. Saleem H. Ali, Professor für Umweltpolitik an der University of Vermont, glaubt das Rezept „Frieden durch Naturschutz“ weltweit zur Konfliktlösung empfehlen zu können (Natur, 1/13). Als Friedensstifter könne die Natur sogar in den Konfliktzonen Pakistan/Indien oder Israel/Syrien taugen. Ali ist derzeit Berater für Südkoreas Plan eines „DMZ Peace Park Project“ entlang der Grenze zu Nordkorea. Auch das UN-Umweltprogramm preist den vier Kilometer breiten und 248 Kilometer langen Streifen als Paradies der Artenvielfalt an. (di)

www.uvm.edu

 

Erkenntnis

„In Deutschland fehlen Jahr für Jahr siebeneinhalb Milliarden Euro allein für den Erhalt von Straßen und Brücken. Da sind Neubaumaßnahmen noch gar nicht berücksichtigt.“

Michael Groschek (SPD), NRW-Verkehrsminister, über die maroden Brücken in seinem Bundesland

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen