© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/13 / 01. Februar 2013

Frisch gepresst

Deutungshoheit. Wer sich als „rechts“ oder „konservativ“ bezeichnet, hat ein Problem, während selbst Linksextremisten sich auf Demonstrationen meist ungestraft vermummen dürfen und auch bei schweren Straftaten nicht selten mit vergleichsweise glimpflichen Strafen davonkommen. Das Jugendmagazin Blaue Narzisse hat nun einen kleinen Band im gewöhnungsbedürftigen Hochkantformat veröffentlicht, um den Ablauf von politisch motivierten Prozessen gegen Konservative zu entlarven. Ein Schwerpunkt der Dokumentation von zwanzig Fällen, die von George Grosz über Franz Josef Strauß bis zu Jörg Kachelmann reichen, ist Menzels eigene Auseinandersetzung mit der Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth. Diese sah sich durch einen Vortrag Menzels beleidigt. Am Ende wurde er zu einer Geldstrafe von 1.350 Euro verurteilt. In einer ausgiebigen Analyse der von Menzel präsentierten Fälle kommt Wolf-Dieter Lassotta zum treffenden Schluß: „Es geht bei diesen politischen Prozessen weniger um die juristische Wahrheit als um die mediale öffentliche Deutungshoheit.“ (ho)

Felix Menzel (Hrsg.): Politische Prozesse. Claudia Roth und andere Fälle. Verein Journalismus und Jugendkultur, Chemnitz 2012, broschiert, 7 Euro

 

US-Anarchie. Amerika im Jahr 2050. Es gibt keinen Präsidenten mehr und keinen Kongreß. Eine totalitäre Uno-Umweltbehörde übt eine zentralistische Regierungsgewalt aus und hat Millionen Amerikaner in Arbeitslager deportieren lassen. Dort lebt auch Emmeline mit ihrer Familie. Die Heranwachsende kann sich nicht mehr an das alte Leben erinnern, kennt nur noch das Leben hinter Stacheldraht. Der Leser erlebt das Geschehen aus ihren Augen: Als die Behörden ihre Eltern verschwinden lassen und ihr die Tochter unmittelbar nach der Geburt entziehen, entschließt sie sich zum Widerstand gegen das System. Hintergrund sind die menschenfeindlichen Visionen der Umweltlobby, dargelegt in der Agenda 21, jenem marxistisch angehauchten Pamphlet von Umweltpolitikern aus dem Jahr 1992, das Deportationen, De-Populationen und De-Industrialisierung propagiert. Diese Aspekte werden am Ende des Buches aufgearbeitet. Dem Publizisten Glenn Beck und seiner Co-Autorin Harriet Parke ist ein düsterer Zukunftsroman im Stil von George Orwells 1984 gelungen. (rg)

Glenn Beck: Agenda 21. Verlag Simon and Schuster, Chicago 2012, gebunden, 296 Seiten, 26 US-Dollar

 

Historisches Kalenderblatt

4. Februar 2003: Das jugoslawische Parlament stimmt der Verfassung einer neugegründeten Union der selbständigen Staaten Serbien und Montenegro zu. Damit verschwindet Jugoslawien 84 Jahre nach seiner Gründung 1918 von der Landkarte Europas.

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