© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/13 / 01. Februar 2013

Meldungen

Bürger stimmen über Straßennamen ab

Essen. In Essen können die Bürger am Sonntag darüber abstimmen, ob die nach Reichswehrgenerälen benannte Von-Seeckt- und die Von-Einem-Straße im Stadtteil Rüttenscheid umbenannt werden. Die private Initiative, die den Anstoß für die Abstimmung gegeben hat, wirft Hans von Seeckt und Karl von Einem vor, „antidemokratische Feinde der Weimarer Republik“ gewesen zu sein und die Machtübernahme der Nationalsozialisten befördert zu haben. Diese Generäle taugten deshalb nicht mehr als Vorbilder für das freiheitlich-demokratisches System, „das mit Blick auf die ungeheuerlichen zehn NSU-Morde weiter wachsam gegenüber Neonazismus sein muß“, heißt es auf der Internetseite der Initiative, die sich dafür einsetzt, die Straßen in Ortrud- beziehungsweise Irmgardstraße umzubenennen. (ms)

 

Bundeswehr: Afghanen wollen nach Deutschland

Hamburg. Die ersten afghanischen Mitarbeiter der Bundeswehr haben offenbar ihre Aufnahme in Deutschland beantragt. Der NDR berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, daß bislang drei Anträge von afghanischen Mitarbeitern vorlägen. Viele der über tausend Afghanen, die als Dolmetscher oder in den deutschen Feldlagern arbeiten, fürchten, nach dem Rückzug der Bundeswehr Racheakte der Taliban gegen sich und ihre Familien. Laut Innenministerium wird die Bundesregierung im Einzelfall prüfen, ob afghanische Mitarbeiter mit ihren Familien nach Deutschland übersiedeln dürfen. (ms)

 

Anonyme Spurensicherung

Die Anonyme Spurensicherung (ASS) gibt es seit einigen Jahren in vielen deutschen Großstädten. Es soll traumatisierten vergewaltigten Frauen helfen, die nicht sofort in der Lage sind, Anzeige zu erstatten. Die ASS gibt ihnen die Möglichkeit, noch bis zu zwei Jahre danach diese Entscheidung zu treffen. Solange werden die Spuren beim Institut für Rechtsmedizin gespeichert. Ganze fünf Krankenhäuser in Köln können eine solche Untersuchung vornehmen. Die beiden katholischen Krankenhäuser waren Teil des ASS, wurden aus diesem jedoch im September 2012 verbannt, nachdem sie sich auf Anordnung des Erzbistums weigerten, auch die „Pille danach“ zu verschreiben.

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