© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/13 / 04. Januar 2013

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „So wird ab­GEZockt“, JF 51/12

Kleiner als 10 Prozent

Als Betroffene dieser „Reform“ will ich darauf verweisen, daß in meiner Familie der dreifache Betrag eingezogen wird: Aus bisher 5,76 Euro monatlich werden 17,98 Euro – doch zu keiner Zeit war ich TV-Konsument, besitze weder Computer noch Handy oder Internetanschluß. Aus Briefwechseln mit der GEZ, einem Bundestagsmitglied und dem Bayerischen Rundfunk erhielt ich zwar detaillierte Erklärungen, aber keine Begründung für diese große Ungerechtigkeit. Von dort hieß es nur lapidar, daß der betroffene Personenkreis nicht berücksichtigt werden müsse, da er weniger als zehn Prozent der Bevölkerung ausmacht.

Roswitha Krieg, Gersthofen

 

Automatisch ausbaufähig

Ab Januar 2013 muß also jeder Haushalt Rundfunkgebühren entrichten, selbst wenn er gar kein Empfangsgerät besitzt. Diese Verfahrensweise ist ausbaufähig. So könnte zukünftig auch jeder Haushalt zur Zahlung einer Kraftfahrzeugsteuer verpflichtet werden, unabhängig davon, ob er ein Kraftfahrzeug besitzt.

Reinhard Brieger, Kellinghusen

 

 

Zu: „Wenn die Existenz zu Bruch geht“ von André Freudenberg, JF 51/12

Die Servilität der Berliner CDU

Der geschilderte Fall mag nicht untypisch sein für den in Berlin staatlicherseits geduldeten Linksextremismus. Entscheidend ist hier aber etwas anderes: Es sind die Lethargie und Feigheit des Berliner Bürgertums, dessen eklatanter Mangel an Solidarität und Hilfsbereitschaft gegenüber Opfern von Denunziationen und linksextremistischer Gewalt.

Wie aber sähe es im umgekehrten Fall aus, wenn ein von Linken genutztes Restaurant von Rechtsextremisten attackiert worden wäre? Eine gewaltige Solidaritätswelle des nichtbürgerlichen und des Gutmenschen-Lagers, gepaart mit einem durch die hiesige Lokalpresse forcierten Ermittlungsdruck wären die Folge. So aber ist nur die Servilität der Berliner CDU gegenüber der hiesigen linksgrünen Hegemonie zu konstatieren.

Bernd Sydow, Berlin

 

 

Zur Meldung: „Ungarn: Gedenktag für vertriebene Deutsche“, JF 51/12

Keine Balkenüberschrift im Auge

Es verwundert mich sehr, daß Sie dieser Nachricht nur eine kleine Meldung widmen. Der Gegenstand hätte es verdient, auf der ersten Seite mit einer Balkenüberschrift verkündet zu werden. Die Nachricht ist ein Freudentag für jeden vertriebenen Deutschen und deutschen Patrioten. Hoffentlich auch eine Mahnung für die anderen Vertreiberländer.

Karl Heinz Pape, Bremen

 

 

Zu: „Eine Zensur findet statt“ von Claus Schülke, JF 51/12

Ebensogut wie in der Diktatur

Zu ergänzen wäre, daß aufgrund von Leserbeschwerden der Presserat seit 2008 „eine klarere Formulierung als bisher“ anstrebt. Seitdem sind mehr als vier Jahre vergangen. Geändert hat sich nichts. Die überwiegende Zahl der Journalisten stört das offenbar nicht. Vermutlich würde mancher von diesen ebensogut in einer Diktatur funktionieren.

Dr. Theodor Seidel, Berlin

 

 

Zu: „Die Franzosen säbeln uns den Schwarzwald ab“ von Christoph Keller, JF 51/12

Gleichgewicht vor einer Ewigkeit

Wieder mal eine ganze Seite über das Waldsterben mit allen vermeintlichen Verursachern! Dabei wurde aber der Kalk mit keinem Wort erwähnt. Nach diesem aber hungern die Bäume, so wie die Legehühner Kalk für dickere Eierschalen benötigen. Mein Vater hat vor einem guten halben Jahrhundert ein ausführliches Standardwerk über die Ernährung des Waldes geschrieben, mit vielen Bildern und kostspieligen Versuchen des damaligen Deutschen Kalisyndikats. Als ich ihn damals um die wichtigste Erkenntnis fragte, gab er mir nachdrücklich die einfache alte Bauernregel zur Antwort, daß Bauern, die ihren Wald kalken, reiche Enkel haben werden. Doch heute wird alles am Thema Kohlendioxid festgemacht. Vor einer Ewigkeit, als Schulanfänger, hatte ich am Beispiel CO2 gelernt, daß die Natur für das Gleichgewicht zwischen Mensch, Tier und grüner Pflanzenwelt sorgt, weil die Ausscheidungen des einen die Nahrung des anderen sind. Hat man heute denn alles vergessen?

Dr. Hubert Becker, München

 

 

Zu: „Mehr Natur geht einfach nicht“ von Matthias Bäkermann, JF 51/12

Sittlich verrohte Betrachtung

Wieder ein verquaster Artikel in der JF, der dem Blutsport Jagd huldigt. Wie der offenbar sittlich verrohte Autor den morgendlichen Schuß auf ein „zweijähriges Fräulein“ (!) romantisch verklärt, ist abstoßendes typisches Jäger-Rotwelsch.

Sven Selbmann, Itzehoe

 

Apologie einer Unkultur

Diese Verteidigung der Jagd unter dem Vorwand einer gesunden alternativen Ernährung ist die Apologie einer Unkultur. Hier werden unsägliche Tierquälereien wie Äser-, Gebrech- und Keulenschüsse in Kauf genommen. Viele Jäger verheimlichen den Mitjägern verletzte Tiere, die schwer verletzt irgendwo im Dickkicht verbluten oder verhungern, trotz „Nachsuche“.

Edgar Guhde, Düsseldorf

 

 

Zu: „‘Ein neues deutsches Jobwunder’“, im Gespräch mit Karl-Heinz Paqué, JF 50/12

Tilgung: Adam Riese, hilf!

Professor Paqué ist Optimist! Seine Meinung, unsere Verschuldung könne in „sagen wir, zwei Jahrzehnten“ abgebaut werden, muß ein Witz sein. Jedenfalls für Adam Riese. Nach diesem würde es selbst bei einer Tilgung von einer Millarde pro Monat (!) 167 Jahre dauern, unsere zwei Billionen Schulden zu tilgen, nicht gerechnet unterdes auflaufende neue Schulden und Zinsen.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Das Gegenteil von gut“ von Christian Vollradt, JF 50/12

Antidemokratischer Aktionismus

Eine Partei wie die NPD, deren negatives Image – teils selbst verschuldet, teils Folge von Medienkampagnen – seit Jahren permanent im Sinkflug begriffen ist, die in der Wählergunst inzwischen mit Werten von unterhalb einem Prozent marginalisiert daherkommt, in einem aufwendigen Verbotsverfahren vor dem BVerfG mundtot machen zu wollen, sagt mehr über die Antragsteller aus als über das Zielobjekt. Nämlich mangelndes Selbstbewußtsein (Gegner sollten politisch bekämpft werden!), antidemokratischer Aktionismus und Ablenken von wahren Problemen und Gefahren.

Bundesinnenminister und Kanzlerin wären gut beraten, sich nicht vom allgemeinen Hype anstecken zu lassen.

Peter Weiler, Bobenheim-Roxheim

 

 

Zu: „Der grüne Staatsstreich“ von Edgar Gärtner, JF 50/12

Es begann 1982/83 in der DDR

Auch der angebliche „Klimawandel“ ist nur ein Marketing-Ding. Was die dort erwähnte Prophezeiung eines Briten 1995 angeht, kann ich zum CO2-Sparen noch auf mein persönliches Erlebnis aus dem Biologieunterricht zu DDR-Zeiten verweisen. Ich ging in Pirna-Copitz (damals Bezirk Dresden) zur Schule – es war in der 8. oder 9. Klasse, 1982/83! –, als unser Biologielehrer beim Thema Photosynthese abwich und uns von einer zufälligen Bekanntschaft mit einem sogenannten „radikalen Grünen“ erzählte. Der Aufreger, der viel Erstaunen und Gelächter hervorrief, war, daß dieser Mann nur ein Kind gezeugt habe oder zeugen würde, um eben die „CO2-Belastung der Umwelt zu begrenzen“. An der Grenze lägen gerade noch zwei Kinder – aber nicht mehr! Und der Biolehrer schmunzelte, zum Glück nur ein Kind zu haben. Wir Schüler waren fassungslos über diesen komischen „West-Bürger“.

Steffen Dunger, Lehesten

 

Neue Propheten – ungebeten

Wetterberichte reichen für fünf Tage mit abnehmender Genauigkeit. Aber unsere neuen Propheten meinen, das Klima beeinflussen zu können und die angeblich drohende Erderwärmung um 2 Grad C verhindern zu können. Dabei hat unsere Erde seit undenklichen Zeiten ein vielmaliges Auf und Ab des Klimas erlebt, wie die Eiszeiten belegen. Als Verantwortlicher für die vermeintliche Welterwärmung wird das Kohlendioxid verteufelt, dessen Anteil an der Luft aber nur 0,037 Prozent beträgt – eine nur winzige Menge! Gäbe es die Photosynthese nicht, gäbe es überhaupt kein höheres Leben auf Erden.

Reinhard Gierse, Herzebrock-Clarholz

 

 

Zu: „Jägers Fehlschuß“ von Thorsten Hinz, JF 49/12

Besinnung auf die Gesinnung?!

Der Innenminister von NRW will also erreichen, daß die politische Gesinnung eines Täters bei der Strafzumessung eine Rolle spielen müsse. Dabei rennt er leider offene Türen ein, wie ein Vorgang von März 2008 zeigt: Damals war ein Fraktionsvorsitzender der Partei Die Republikaner zu 15 Tagessätzen à 80 Euro wegen Beleidigung verurteilt worden. Ihm war vorgeworfen worden, einer keifenden jungen Dame „Blöde Kuh“ zugerufen zu haben. Diese hatte, wegen eines gegen Gregor Gysi gerichteten Flugblatts, von „Brauner Sch...“ gesprochen, woraufhin der Beklagte tatsächlich mit „Dumme Puut“ geantwortet hatte, eben weil sich die junge Dame wie ein dummes Kind benahm. Schließlich ist die Bezeichnung „Puut“ eine im Aachener Raum gängige Bezeichnung eines Kindes. Dennoch war der Staatsschutz eingeschaltet und das Verfahren als politische Strafsache geführt worden mit Gerichtspflicht der Staatsanwaltschaft gegenüber dem Justizminister. Offenbar war der Staat in höchster Gefahr!

Alfred Spicher, Alsdorf

 

 

Zu: „Schmick allein zu Hause“ von Marcus Schmidt, JF 49/12

Opfer einer politischen Unkultur

Kollege Schmick ist nicht der erste und wird auch nicht der letzte bleiben, der Opfer des Denunziantentums wird. Vor 16 Jahren hing man mir zum Beispiel Rechtsextremismus an, nur weil ich im Niederländischunterricht den Satz „Ik hou van mijn land“ (Ich liebe mein Land) verwendet hatte. Klüger wäre es wohl gewesen zu sagen: „Ich hasse mein Land.“ Im Fall von Schmick stürzten sich Staatsschutz und Staatsanwaltschaft auf die albernen Anschuldigungen einer Minderjährigen hin auf einen verdienten Schulmann. Die Feigheit der willigen Helfer ist widerlich: Der Schulleiter schickt den Kollegen gleich nach Hause, die vorgesetzte Behörde suspendiert ihn wegen eines windigen Verdachts, die Polizei vernimmt geflissentlich die ganze Klasse. Schmick ist Opfer einer politischen Unkultur, doch sein gutes Recht und Wiedergutmachung werden ihm verweigert. Ja, wer in dieser Republik der Jakobiner nur ein falsches Wort sagt, der ist dran.

Adolf Frerk, Geldern

 

 

Zu: „Sie wollten unsichtbar sein“ von Karlheinz Weißmann, JF 49/12

Für echte Probleme fehlt der Mut

Bald wird man wieder andere finden, die wegen ihrer Vergangenheit haftbar gemacht werden. Schon Adenauer soll den Besatzungskommissaren gesagt haben, als diese ihm vorwarfen, daß er zu viele ehemalige Nationalsozialisten beschäftige: „Soll ich aus den Pimpfen eine Regierung bilden?“

Wer zu dieser Zeit noch in den Windeln steckte oder sogar weit danach geboren wurde, der sollte lieber schweigen und dem Schöpfer danken, daß er verschont wurde. In einer Zeit, in der Millionen Menschen auf den Straßen umherirrten und nicht an die Zukunft glaubten, fanden sich Männer und Frauen, die gegen das Chaos ankämpften, die versuchten, geregelte Zustände zu schaffen. Jeder Mensch, der sich dafür zur Verfügung stellte, wurde gebraucht – und nicht nach seiner „Partei“ gefragt. Dafür fehlte die Zeit, Hilfe war der Trumpf. Im Schaffen von Problemen, die keine sind, sind wir Weltmeister. Doch für die Bewältigung der echten Probleme fehlt der Mut.

Florian Mierzwa, Oerlinghausen

 

 

Zu: „Trittins rote Vergangenheit“ von Hans Becker von Sothen, JF 48/12

Links wählen, rechts leben

Der Altkommunist, Hausbesetzer und verdächtige Sympathisant des RAF-Terrorismus hegt als führender Grüner eine tiefe Abneigung gegen Deutschland. Die Grünen im allgemeinen, ganz besonders aber Trittin, wollen Deutschland als Nationalstaat abschaffen. Die grünen Bonzen handeln nach der Devise, „links wählen, rechts leben“. Die Ideologie dieser Partei ist geprägt von dem vernichtenden Geist der 68er-Bewegung, der Deutschland da hingebracht hat, wo wir heute sind: bei der Vernichtung von Familie, Religion, Ethik und Moral, mit einer Masseneinwanderung von Sozialschmarotzern aus aller Welt. Sie sind Systemzerstörer und Gesellschaftsveränderer, deren Wirken auf ihre einstigen Ikonen wie Lenin, Che Guevara, Rosa Luxemburg oder Mao Tse-tung verweist, die alle Blut an ihren Händen haben. Sollte Trittin dereinst Vize-kanzler werden, schafft sich Deutschland wirklich ab.

Wolfgang Rohde, Sigmaringen

 

Uns erwartet Zwangsenteignung

Einer der roten Wölfe im grünen Gewand als Wirtschaftsminister? Der Himmel möge uns beistehen! Sollte das Unbegreifliche eintreten, erwartet uns die „EUdSSR“ und die mit ihr einhergehende Zwangsenteigung.

Rolf Knopp, Vallendar

 

 

Zu: „‘Ein paar ganz kleine Plätzchen’“ von Guntram Schulze-Wegener, JF 47/12

Ein Hinweis sei erlaubt

Wenn schon soviel Retrospektive, muß auch folgender Hinweis erlaubt sein: Ohne 22. Juni 1941, Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion, keine Konferenz von Casablanca (14. bis 24. Januar 1943), wo Roosevelt und Churchill die bedingungslose Kapitulation Deutschlands beschlossen.

Franz Wesner, Dortmund

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