© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/13 / 04. Januar 2013

Meldungen

Klimawandel: Kommt die Rückkehr des Kältetodes?

WIEN. Die Katastrophenerwartung des 21. Jahrhunderts ist ein klimabedingter „Wärmetod“ der Menschheit. Im 19. Jahrhundert war es genau umgekehrt, wie die Wiener Kulturwissenschaftlerin Eva Horn in ihrem Rückblick auf literarische Spiegelungen potentieller Weltuntergänge berichtet. Im Zeichen des „global warming“ würden heute in Romanen und Filmen alte, die globale Abkühlung verarbeitende Imaginationsmuster wiederkehren. Das gefrostete New York in Roland Emmerichs Streifen „The Day after Tomorrow“ gehöre „zu den beliebtesten Insignien“ klimapolitischer Aktivisten. Horn erkennt in Rückgriffen auf den Winter-Topos eine Reaktion auf den zu „komplizierten Status unseres Wissens“ von katastrophischen Folgen der Erderwärmung. Da das komplexe Wissen der Klimaforschung keine konkreten Handlungsoptionen eröffne, entlaste es unser Gewissen, vertraute Untergangsszenarien zu genießen (Merkur 12/12). (ck)

www.klett-cotta.de

 

EU-Agrarreform zielt auf Öko-Landwirtschaft

BONN. Herzstück der ab 2014 umzusetzenden Neuerungen der EU-Agrarpolitik (GAP) ist das „Greening“. Direktzahlungen an Landwirte sollen dabei an obligatorische Ökologisierungskomponenten gekoppelt werden. Hinzu kommen Vorgaben zum dauernden Erhalt von Grünland, Diversifizierung der Fruchtfolgen und zur Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen. Brüssel erhofft sich von diesem „grünen“ Dirigismus Sicherung und Verbesserung der Artenvielfalt. Karin Robinet vom Bundesamt für Naturschutz sieht dies zwar als Schritt in Richtung Biodiversität, merkt aber skeptisch an, entscheidend für den Erfolg sei die „konkrete Ausgestaltung“ durch die Brüsseler Bürokratie (Natur und Landschaft, 10/12). (ft)

www.natur-und-landschaft.de

 

Breite Kooperation bei intelligenten Gasnetzen

WIEN. Mit ersten Forschungen zum Thema Energie-Hybridnetze begann man in Österreich bereits 2009 im Rahmen des Projekts „Intelligente Gasnetze der Zukunft“. Bisher wurden dabei konkrete Ansatzpunkte zur „intelligenten Verknüpfung“ der Strom- und Erdgasnetze in der Alpenrepublik identifiziert. Inzwischen ist daraus eine Kooperation zwischen deutschen und österreichischen Akteuren geworden, um Demonstrations- und Umsetzungsprojekte zu Hybridnetzen zu planen. In Wien ist man zudem zuversichtlich, die Schweiz für eine Zusammenarbeit gewinnen zu können. Deren Erfahrungsschatz sei besonders wertvoll, weil das Nachbarland „weltweit führend“ beim Einsatz kleinerer und mittlerer Anlagen zur Abwasserwärmenutzung sei (Aqua & Gas, 10/12). (ck)

www.svgw.ch

 

Erkenntnis

„Spitzenforschung braucht langfristige und verläßliche Investitionen. Ein halbherziges Projekt ist eine Geld- und Zeitverschwendung.“

Haim Harari, israelischer Elementarteilchenphysiker und Vorsitzender des Exekutivausschusses des Kuratoriums von IST Austria

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