© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 - 01/13 / 21./28. Dezmber 2012

Meldungen

Entlassungswelle bei Wochenzeitung „Freitag“

Berlin. Bei der Wochenzeitung Der Freitag (Auflage: 13.790) muß ein Viertel der Belegschaft gehen. Von den 40 Beschäftigten verlieren neun ihre Arbeit, teilte Inhaber Jakob Augstein auf einer Betriebsversammlung mit. Der Verleger selbst äußerte sich nicht weiter zu dem herben Einschnitt. Auf der Internetseite seiner Zeitung verlinkte er in einem ungewöhnlichen Schritt unter der Überschrift „Wir müssen sparen“ auf einen Artikel in der taz. Dafür diskutierten Leser der linken Wochenzeitung im Netz ausgiebig über den Schnitt: Die Reaktionen reichen von „hammerharter Schlag für die linke Publizistik“ bis zur Klage über ein unklares Profil und eine zu starke Boulevardisierung der Zeitung. (rg)

 

Stasi-Vorwurf: BGH stärkt Pressefreiheit

Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat mit einer Grundsatzentscheidung zwei pressefeindliche Urteile aus Hamburg aufgehoben. Das Landgericht Hamburg und das Hanseatische Oberlandesgericht hatten zugunsten eines früheren PDS-Politikers entschieden, der sich durch Berichte über seine angebliche Stasi-Tätigkeit verunglimpft sah. So hatten unter anderem die Sächsische Zeitung, Dresdner Morgenpost, Bild und Die Welt geschrieben, der Universitätsprofessor und frühere Spitzenkandidat seiner Partei habe als „IM Christoph“ für das MfS gearbeitet. Die Zeitungen konnten sich dabei immerhin auf den Pressesprecher der Stasiunterlagen-Behörde berufen. Aus Sicht der Vorinstanzen war damit jedoch kein Beweis für die IM-Tätigkeit des Mannes erbracht. (rg)

 

Weimer: „German Angst“ lähmt Deutschland, EU

Berlin. Der Verleger und Publizist Wolfram Weimer kritisiert den Defätismus der deutschen Gesellschaft. In einem Vortrag bei der Konrad-Adenauer-Stiftung über „German Angst“ beklagte der Gründer des Magazins Cicero vergangene Woche, daß heute „überall Apokalypsen“ beschworen würden – etwa in der Klimadebatte. Dabei würden die wirklichen Bedrohungen ausgeblendet: die niedrige Geburtenrate und die schwindende Bedeutung der Europäer auf dem Weltmarkt etwa. Von den 30 größten Medienunternehmen weltweit sei nur noch ein einziges europäisch, unter den 20 größten Internetunternehmen kein einziges mehr. (cd)

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