© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 - 01/13 / 21./28. Dezmber 2012

Meldungen

Studie kritisiert Bild der „guten Mutter“

Berlin. Deutschland gehört weltweit zu den Ländern mit der niedrigsten Geburtenrate. Schuld daran ist laut einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung unter anderem das in Westdeutschland noch präsente Leitbild der „guten Mutter“. Demnach weist das niedrige deutsche Geburtenverhalten von 1,39 Kindern pro Frau im internationalen Vergleich einige Besonderheiten auf. So sei dieses Geburtenniveau mit Ausnahme der östlichen Bundesländer bereits seit Mitte der siebziger Jahre zu beobachten. Es sei davon auszugehen, daß sich die vorherrschende kleine Familie zu einer „handlungsleitenden Normalität“ entwickelt habe. Familienpolitische Entscheidungen hätten hier nach Ansicht der Forscher kaum Auswirkungen. Auffallend sei auch die hohe Kinderlosigkeit. So blieben im Westen beispielsweise 25 Prozent der Frauen des Geburtsjahrgangs 1967 ohne Kinder. Dies sei im internationalen Vergleich ein „außerordentlich hoher Wert“. Unter Akademikerinnen liege die Kinderlosigkeit mit 30 Prozent noch etwas höher. Auch beim Kinderwunsch gehört Deutschland mit 1,7 gewünschten Kindern zu den Schlußlichtern. In Europa gebe es neben Deutschland derzeit nur sechs weitere Länder, in denen die gewünschte Kinderzahl unter zwei liege. Als Ursache machen die Autoren der Studie unter anderem die „ungünstigen Vereinbarkeitsbedingungen“ zwischen Familie und Beruf aus. Dabei spiele auch das im Westen stark verbreitete Leitbild der „guten Mutter“ eine Rolle. Dort herrsche die Ansicht, daß Kinder bis zum dritten Lebensjahr nicht in Kindertagesstätten gehörten, sondern von der Mutter betreut werden sollten. Entschieden sich Frauen gegen diesen Weg, würden sie schnell als „Rabenmütter“ gelten. Dies begünstige die Entscheidung gegen Kinder. (krk)

 

Vertriebene kämpfen um Plätze im Rundfunkrat

Berlin. Der Bund der Vertriebenen (BdV) hat die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg aufgefordert, vom geplanten Rauswurf der Vertriebenenvertreter aus dem SWR-Rundfunkrat abzusehen. Vertriebene, Aussiedler, Spätaussiedler und ihre Nachkommen hätten Baden-Württemberg maßgeblich geprägt und täten dies noch immer, sagte BdV-Präsidentin Erika Steinbach. Hintergrund ist die für diesen Donnerstag angesetzte Neubesetzung des Rundfunkrats. Nach dem Willen von Grün-Rot sollen Vertriebenenverbände und Freikirchen ihre Plätze verlieren (JF 43/12). Zudem will die Landesregierung ihre beiden Vertreter zurückziehen. Die freiwerdenden Plätze in dem 51 Köpfe zählenden Rundfunkrat sollen durch Vertreter von Moslemverbänden, Umweltorganisationen sowie Einwanderer besetzt werden. Begründet wird dies damit, „dem Wandel der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung tragen“ zu wollen. (krk)

 

Umfrage der Woche

GEZ-Reform: Sollten die Rundfunkgebühren abgeschafft werden?

Nein, nur die Rundfunkgebühren garantieren Qualitätsfernsehen. 7,3 %

Nein, die Rundfunkgebühren sollten auf Freiwilligkeit beruhen. Wer ARD, ZDF und die Dritten nicht sehen möchte, braucht auch nichts zu zahlen. 22,1 %

Ja, die Öffentlich-Rechtlichen bringen auch kein besseres Programm als die privaten Sender. 21,1 %

Ja, es braucht grundsätzlich keine vom Staat finanzierten Programme. 49,5 %

abgegebene Stimmen gesamt: 2882

Aktuelle Umfrage: Was war das wichtigste Ereignis 2012?

Stimmen Sie ab unter www.jungefreiheit.de

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen