© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 14. Dezmber 2012

Meldungen

Bundesbank finanziert Exporte in die Euro-Zone

DÜSSELDORF. Der EU-Rechtler Gunnar Beck rechnet damit, daß die Target2-Forderungen der Bundesbank im EZB-System in diesem Jahr um 250 bis 300 Milliarden auf 800 Milliarden Euro anwachsen. Die deutschen Exporte in die Euro-Zone würden so zu weniger als der Hälfte von den Importländern bezahlt, „der größte Teil wird von der Bundesbank finanziert“, schrieb der Rechtstheoretiker von der University of London im Handelsblatt. „Für die 250 bis 300 Milliarden Euro, mit der die Bundesbank in diesem Jahre deutsche Industrieunternehmen und Finanzinstitute subventioniert, könnte die Bundesbank die kostenlose Verteilung von bis zu 15 bis 16 Millionen VW Golf an die deutsche Bevölkerung finanzieren“, so Beck. „Vom Euro profitiert die deutsche Groß- und Exportindustrie und manche Großbank, und sonst niemand in Deutschland.“ Da man das Fiasko nicht eingestehen wolle, scheuten „Industrie, Banken und Bundesregierung keine Kosten, Steuerzahler und Sparer darüber hinwegzutäuschen, daß auch jetzt ein Ende mit Schrecken immer noch besser wäre als ein Euro-Schrecken ohne Ende“, meinte Beck. (fis)

 

General Motors schließt Opel-Werk in Bochum

BOCHUM. Der Vorstand der Adam Opel AG hat am Montag die Beschäftigten des Automobilunternehmens darüber informiert, daß im Werk Bochum voraussichtlich ab 2016 keine Fahrzeugproduktion mehr geplant sei. Bereits im Juni war angekündigt worden, daß kein Nachfolgemodell für die Großraumlimousine Zafira Tourer in dem 1962 eröffneten Auto­werk angesiedelt werden könne (JF 47/12). Die Entscheidung sei Teil des General-Motors-Langfristplans „Drive! 2022“, der Opel bis Mitte des Jahrzehnts wieder in die Gewinnzone führen soll. Am Standort Bochum solle das Verteilzentrum erhalten und eventuell eine Komponentenfertigung angesiedelt werden. „Der Standort Deutschland ist unser wichtigster Markt und mit rund 20.000 Mitarbeitern das Rückgrat und die Heimat unserer Marke. Und das bleibt auch in Zukunft so“, erklärte Opel-Vizevorstandschef Thomas Sedran. (fis)

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Zahl der Woche

Für 44,9 Millionen Euro haben deutsche Firmen von Oktober 2011 bis September 2012 insgesamt 14.200 Tonnen Lebkuchen exportiert. Mehr als ein Viertel davon ging nach Österreich. Importiert wurden lediglich 4.800 Tonnen im Wert von 11,6 Millionen Euro. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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