© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 14. Dezmber 2012

Geplante Werkschließung in Bochum
Opels Mantra
Paul Rosen

Staatsinterventionismus in der Wirtschaft führt zu zwei Ergebnissen: Die Waren werden zunächst teurer und zu einem späteren Zeitpunkt werden begehrte Waren knapp. Daher ist es gut, daß die Bundesregierung sich im Falle der geplanten Produktionseinstellung im Opel-Werk Bochum auf eine verbale Beteiligung an der Sache beschränkt, auch wenn die Management-Beschimpfungen des Bundeswirtschaftsministers Philipp Rösler vom Wahlkampf geprägt sind. Staatliche Bürgschaften oder Beschäftigungsgarantien hätten ohnehin nichts gebracht. Opel hat in dem von Überkapazitäten geprägten europäischen Automarkt den Geschmack der Kundschaft in den letzten Jahren nicht mehr getroffen.

Mögen die Fahrzeuge unter der Motorhaube modern sein, das Innendesign der neuen Kleinwagen von Opel trägt gut sichtbare Spuren der bis zu 15 Jahre alten Vorgängermodelle. Bürgschaften und Kredite oder sogar direkte Staatsbeteiligungen würden nur dazu führen, daß in Bochum Autos produziert würden, die keiner kaufen will.

Wohin es führt, wenn der Staat Autos baut, hat man zuletzt bei Marken wie „Trabant“ und „Wartburg“ gesehen. Und wohin es führen wird, wenn der Staat den Unternehmen alles vorschreibt, kann man in der Energiepolitik beobachten: Exorbitanter Preisanstieg ist bereits da. Knappheit wird kommen.

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