© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/12 16. November 2012

Früher Parteienkritiker
Regieren im modernen Staat: Der Politikwissenschaftler Wilhelm Hennis ist im Alter von 89 Jahren verstorben
(tha)

Mit seinen Generationskollegen Ernst Nolte, Gerhard Löwenthal, Hermann Lübbe, Thomas Nipperdey, Erwin K. Scheuch engagierte er sich im Bund Freiheit der Wissenschaft, mit seinem „Helden“ (Stephan Schlak) Max Weber, über den er Vorlesungen und Seminare hielt, einte ihn das Bestreben, sein Fachgebiet als „Wirklichkeitswissenschaft“ aufzufassen; mit Aristoteles ging es ihm um „gute Herrschaft“. Deswegen übte Wilhelm Hennis scharfe Parteienkritik und echauffierte sich über „Leichtfertigkeit und Mittelmaß“ in der deutschen Politik. 1951 in Göttingen promoviert, von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1988 Ordinarius für Politik und Soziologie an der Universität Freiburg, starb Hennis vergangenen Samstag im Alter von 89 Jahren.

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