© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/12 09. November 2012

Zeitschriftenkritik: Neue Ordnung
Alternative Wege aus der Krise
Werner Olles

Die galoppierende Krise der Europäischen Union und der Kunstwährung Euro ist auch das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe (3/12, III. Quartal) der vierteljährlich in Graz erscheinenden Zeitschrift Neue Ordnung. Völlig zu Recht macht der Herausgeber Wolfgang Dvorak-Stocker in seinem Editorial darauf aufmerksam, daß ein übertriebener Optimismus in diesem Fall absolut nicht angebracht ist.

Zwar ist Hans-Dietrich Sander zuzustimmen, wenn er in seinem Beitrag „Angst vor Revolten“ die Auffassung vertritt, daß der Euro vor allem eingeführt wurde, um die Dominanz der D-Mark zu brechen, allerdings ist auch Stephan Baiers Analyse nicht ganz von der Hand zu weisen, daß man mit seiner Schaffung über eine Hartwährung verfügen wollte, die dem Dollar auf den Weltmärkten Paroli bieten könnte. Doch dieser Traum ist wohl längst ausgeträumt, da niemand der verantwortlichen Politiker sich an das Versprechen gebunden fühlte, die vertraglich vereinbarten Stabilitätskriterien einzuhalten.

Aber auch, „daß sich Deutschland wieder aufrappelt“ (Sander), um der EU dann eine lange Nase zu drehen, ist wohl eher Wunschdenken. Dvorak-Stocker weist auf die katastrophale demographische Entwicklung hin, die uns neben der Überfremdungsproblematik noch vor gewaltige Probleme stellen wird, wenngleich in anderen europäischen Ländern die Misere noch weitaus größer ist. Dabei sind, wie der Herausgeber anmerkt, alternative Wege, die zu einer weltpolitischen Stärkung des europäischen Kontinents führen, zunächst nicht in Sicht, torpedieren die EU-Eliten doch gerade jene Wege, die, wie eine restriktive Einwanderungspolitik oder eine vernünftige Hartwährungspolitik zu einer echten europäischen Vielfalt in einem Europa der Vaterländer führen könnten.

Paul Gottfried befaßt sich in seinem Beitrag „Verhängnis Obama und keine Alternative“ mit den Präsidentenwahlen in den USA. Der Autor warnt vor einem organisierten Wahlbetrug der Linken, der nur durch die Einführung von Wählerregistern unterbunden werden könne. So hatten 2008 in Philadelphia schwarze Banden die Wahllokale in der Stadtmitte besetzt, um die als Republikaner verdächtigten Wähler vom Urnengang abzuhalten. Zwei Jahre zuvor wurden Busladungen der in Philadelphia ansässigen Schwarzen nach dem angrenzenden Bundesstaat New Jersey befördert, um dem Gouverneur der Demokraten, der im letzten Jahr der Veruntreuung überführt worden war, zum Sieg zu verhelfen. Obamas Justizminister lehnte sämtliche Versuche ab, in diesen und ähnlichen Vorfällen zu ermitteln. Doch macht Gottfried auch keinen Hehl daraus, daß man sich „zwischen zwei gleichermaßen abstoßenden Bewerbern“ zu entscheiden habe, wobei Obamas Populismus wohl den Ausschlag geben dürfte.

Weitere interessante Beiträge behandeln „Nationalisten in deutschen Romanen“ (Manfred Müller), die „Stadt ohne Gott“ (Wolfgang Saur) und „Die Intelligenz und ihre Feinde“ (Angelika Willig).

Kontakt: Ares-Verlag, Hofgasse 5, A-8010 Graz. Das Jahresabonnement kostet 35 Euro. www.ares-verlag.com

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