© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/12 09. November 2012

Meldungen

Frankreich: Kampf gegen Homophobie

PARIS. Die französische Regierung will Grundschulkinder künftig im Rahmen des Unterrichts über homosexuelle Lebensweisen und gleichgeschlechtliche Elternschaft aufklären. Dadurch solle Mobbing wegen der sexuellen Identität verhindert sowie die Selbstmordrate unter Jugendlichen gesenkt werden. Die sozialistische Frauenrechtsministerin Najat Vallaud-Belkacem möchte Frankreich mit ihrem vorgestellten Plan zum „Weltführer im Kampf gegen Homophobie“ machen. Parallel dazu kündigte sie an, die Regierung suche derzeit nach rechtlichen Wegen, „rigoros gegen religiöse Organisationen durchzugreifen, die Homosexualität therapieren wollen“. Die Regierung Hollande arbeitet derzeit an der Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Im Januar soll die Nationalversammlung über ein entsprechendes Gesetz entscheiden. (tb)

 

Hoffnungen ruhen auf Papst Tawadros II.

KAIRO. Die koptische Kirche in Ägypten hat einen neuen Papst gewählt. Der 60jährige Tawadros II. setzte sich per Losverfahren gegen zwei Mitbewerber durch. Die Wahl war nötig geworden, nachdem Papst Schenouda III. im März im Alter von 88 Jahren verstarb. Nach dem Sturz Mubaraks sahen sich die zehn Millionen Kopten immer wieder schweren Übergriffen von Moslems ausgesetzt. Ägyptens Präsident Mohammed Mursi gratulierte Tawadros zu seiner Wahl und rief Kopten und Moslems zu Einigkeit auf. Michael Meunier, Chef der amerikanischen Kopten, zeigte sich erfreut: „Es ist wichtig, einen Papst zu haben, der an einen Dialog mit den Moslems glaubt, denn dies ist der einzige Weg, Religionsfreiheit und Menschenrechte zu fördern“, sagte er dem Vatikan Radio. (tb)

 

Schweiz: Initiativen zur Stärkung der Familie

Bern. Die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) hat zwei Familieninitiativen bei der Bundeskanzlei eingereicht. Die eine will die steuerliche Benachteiligung von verheirateten Paaren gegenüber unverheirateten beseitigen, die andere die Kinder- und Ausbildungszulagen von den Steuern befreien. Für die beiden Begehren sammelte die konservativ-liberale Partei je über 120.000 Unterschriften. „Das ist ein großer Erfolg für die CVP, für die Familien und für den Mittelstand“, sagte CVP-Parteichef Christophe Darbellay. Während die rechtsbürgerliche SVP die Entlastung der Familien als „Gebot der Stunde“ bezeichnete, kritisierte die Schwulenorganisation Pink Cross den Umstand, daß die Initiative „Für Ehe und Familie“ die Ehe als „auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau“ in der Verfassung verankern will. (ctw)

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