© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/12 02. November 2012

Bildersturm der Woche
Präsidiales Kunst-Desaster in Öl
Marcus Schmidt

Nicht erst seit dem etwas protzig geratenen goldglänzenden Porträt Gerhard Schröders, das das Berliner Kanzleramt ziert, ist die Sitte, Politiker in Öl zu verewigen, ins Gerede gekommen.

Das mußte nun auch Bundespräsident Joachim Gauck erfahren, der von seinem Vorgänger Christian Wulff zehn Porträts seiner Vorgänger geerbt hatte, die Anfang September an prominenter Stelle in Schloß Bellevue enthüllt worden waren. Die Kritik war vernichtend. Als „Präsidenten-Comics“ seien die knallig bunten Bilder von Besuchern verspottet worden, berichtet die Bild. Zudem habe sich die Witwe von Johannes Rau über das Porträt ihres Mannes beschwert. Gründe genug für Gauck zu handeln. Bereits Mitte Oktober seien die Bilder wieder abgehängt worden. Nun wird ein neuer Platz gesucht, wo die ungeliebten Kunstwerke nicht auffallen.

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