© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/12 26. Oktober 2012

Meldungen

Basken stimmen für Unabhängigkeit

BILBAO. Bei der vorgezogenen Regionalwahl im Baskenland haben die Befürworter der Unabhängigkeit von Spanien eine überwältigende Mehrheit eingefahren. Die bürgerliche Baskenpartei EAJ-PNV verlor leicht und errang 34,6 Prozent der Stimmen und 27 Mandate. Ihr Spitzenkandidat Iñigo Urkullu hat gute Chancen, zum nächsten Regionalpräsidenten gewählt zu werden. Auf die Partei Bildu, eine Nachfolgepartei der Batasuna, des politischen Arms der ETA, entfielen 25 Prozent (21 Sitze). Die bisher in einer Koalition mit der Volkspartei von Spaniens Premier Mariano Rajoy (11,7 Prozent,10 Mandate) regierenden baskischen Sozialisten (PSE-EE) fielen gegenüber der Wahl 2009 von 25 auf nur noch 16 Mandate. Infolge des Abwärtstrends unter dem bisher glücklosen Parteichef Rubalcaba regieren die Sozialisten nur noch in den Autonomen Gemeinschaften Andalusien und Asturien. (ru)

 

Libanon im Strudel des Syrienkrieges

BEIRUT. Nach dem Mord an Libanons Polizeigeheimdienstchef Wissam al-Hassan hat die libanesische Opposition Syrien beschuldigt. „Wir machen Baschar al-Assad für diesen Mord verantwortlich“, erklärte Oppositionsführer Saad Hariri. Vergangenen Freitag war al-Hassan zusammen mit sieben weiteren Personen bei der Detonation einer Autobombe in Beirut ums Leben gekommen. In der Folge kam es in mehreren libanesischen Städten zu bewaffneten Kämpfen zwischen Assad-Gegnern und Unterstützern. Vor wenigen Wochen hatten Ermittlungen al-Hassans zur Festnahme des früheren Informationsministers Michel Samaha geführt, dem enge Verbindungen nach Damaskus nachgesagt werden. Beobachter warnen seit langem vor einem Überschwappen der Kämpfe von Syrien in den Libanon. (tb)

 

Schlesisch als regionale Sprache anerkennen

Kattowitz. Abgeordnete aus der Woiwodschaft Schlesien wollen das Schlesische zur Regionalsprache aufwerten. Nach den Plänen Marek Pluras von der Bürgerplattform (PO) soll dazu das polnische Minderheitengesetz geändert werden. „Fast 90 Jahre nach der Vereinigung mit dem polnischen Staat“ verlange diese Region eine Antwort auf die Frage, „warum die Schlesier als die zahlenstärkste Minderheit in diesem Land“ nicht von den gleichen Rechten Gebrauch machen könne wie andere Volksgruppen, äußerte Plura. Bisher hat nur das Kaschubische den Status einer Regionalsprache. Nach den Ergebnissen der Volkszählung in Polen (2011) sprechen 509.000 Menschen Schlesisch. Unter Linguisten ist umstritten, ob es sich beim Schlesischen um einen der vier Dialekte des Polnischen oder um eine eigenständige Sprache handelt. (ru)

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