© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/12 26. Oktober 2012

Zitate

„Tut mir leid, ich sehe das nicht nur sportlich. Wie kann man 4:0 vorne liegen und das Spiel nicht nach Hause schaukeln? Das wäre früher in Deutschland unmöglich gewesen. (...) Schluß mit Psychologie, Gequatsche, Demokratie. Hat im Fußball nichts verloren. Sagen wir’s klar: Der DFB muß eine Notstands-Diktatur über der Mannschaft errichten. Das wird auch nicht so schnell zum Siegen führen. Aber mir ist wichtiger, daß die National-Mannschaft Vorbild für die Nation wird – im Kämpfen. Das Siegen kommt dann schon. Die Leute verdienen Millionen. Dafür will ich Blut, Schweiß und Tränen sehen.“

Jürgen Elsässer, Publizist, in „Elsässers Blog“ am 17. Oktober 2012

 

 

„Die Unsicherheit wird zunehmen: Jeder zweite Beschäftigte wird keinen Vollzeitjob mehr haben. Vielen wird das Risiko drohen, trotz Arbeit arm zu sein. Folglich wird Sicherheit für die Deutschen wichtiger – sogar wichtiger als Freiheit. Fast müßte man die Nationalhymne umdichten: ‘Einigkeit und Recht und Sicherheit’“

Horst Opaschowski, Zukunftsforscher, bei „Focus Online“ am 17. Oktober 2012

 

 

„Es gehört mittlerweile zum guten Ton in jedem linksliberalen Medium, sich einen Hofkonservativen zu halten. Der guckt, was die KollegInnen so in der Kantine quatschen, und sagt dann das Gegenteil. So kann eine Meinung, die im Bayernkurier oder bei der JUNGEN FREIHEIT nur ein müdes Gähnen hervorriefe, dem Hofkonservativen und dem ihn aushaltenden Blatt als Ausweis einer Gesinnung herhalten, die tapfer gegen den ‘Mainstream’ ankämpft. Denn der Mainstream, wie Sartres Hölle, das sind immer die anderen.“

Alan Posener, Korrespondent, in der „Welt“ vom 17. Oktober 2012

 

 

„Das Wort ‘Leistung’ gilt ja mancherorts geradezu als Verstoß gegen die Menschenrechte. Lehrer sollen keine Fehler korrigieren, Lehrer sollen keine Noten geben, weil sie damit womöglich Kinderseelen verletzen. In Wirklichkeit ist zum Lernen manchmal ein wenig Druck erforderlich, in Maßen natürlich, Druck, der sehr menschenfreundlich ist, wenn er den Kindern ein späteres Leben als Analphabet und Dauerarbeitsloser erspart.“

Harald Martenstein, Kolumnist, im „Tagesspiegel“ vom 22. Oktober 2012

 

 

„Der große Fernsehzweiteiler ‘Der Turm’ machte jüngst noch mal deutlich, daß Denunziation in der DDR als unwürdig angesehen und daher im Verborgenen und höchst verschämt betrieben wurde. Nun aber ist man stolz darauf, ‘Rechte’ (die Definition ist jederzeit ausbaufähig bis hin zum entschieden Liberalen) in Dateien zu registrieren, die womöglich sogar besser abgespeichert werden als jene zur NSU-Geschichte. Die Bevölkerung wird in Baden-Württemberg unverhohlen aufgerufen, Nachbarn mit ‘rechtem Gedankengut’ zu melden – die Anonymität des Denunzianten wird garantiert. (...) Das Ende vom Lied heißt Nordkorea.“

André F. Lichtschlag, Gründer und Herausgeber, in „eigentümlich frei“, Ausgabe November 2012

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