© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/12 19. Oktober 2012

Meldungen

Referendum über Autonomie im Jahr 2014

EDINBURGH. Die Schotten sollen im Oktober 2014 über ihre Unabhängigkeit abstimmen. Darauf haben sich der schottische Regierungschef Alex Salmond und der britische Premier David Cameron geeinigt. An der Abstimmung dürfen, auf Druck Salmonds, erstmals auch 16- und 17jährige teilnehmen. Dabei werden die Schotten jedoch nur für oder gegen die Unabhängigkeit stimmen können. Eine zweite Frage, die einen erweiterten Autonomiestatus bei Verbleiben in der Union vorgesehen hätte, konnte die schottische Regionalregierung in den Verhandlungen mit London nicht durchsetzen. Laut jüngsten Umfragen würde sich derzeit nur ein Drittel der Schotten für eine vollständige Unabhängigkeit aussprechen, während 53 Prozent den Verbleib im Vereinigten Königreich befürworten. Bei der Terminwahl konnte sich Salmond hingegen durchsetzen. Der britische Premier hatte angesichts der für den Erhalt Großbritanniens günstigen Umfragesituation auf einen früheren Termin gedrängt. (tb)

 

Iran: Christen unter Verfolgungsdruck

SCHIRAS. Die iranische Polizei hat erneut Christen während eines Gottesdienstes verhaftet. Nach Angaben der Christian Post wurden bei der Razzia in einer Hauskirche in der Provinz Fars sieben Gläubige verhaftet. Ältere Gottesdienstteilnehmer seien bedroht worden, durften aber das Gebäude verlassen. Unterdessen wird seit Montag im Gefängnis von Schiras fünf christlichen Konvertiten der Prozeß gemacht, die bereits vor acht Monaten inhaftiert worden waren. Ihnen werden staatsfeindliche Aktivitäten vorgeworfen. Laut dem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen über die Menschenrechtslage im Iran sind seit Juni 2010 über 300 iranische Christen Opfer willkürlicher Inhaftierungen geworden. (tb)

 

Kremlpartei gewinnt Wahl in Königsberg

Königsberg. Aus den Bürgermeisterwahlen im Königsberger Gebiet ist der Kandidat der Regierungspartei Einiges Rußland, Alexander Jaroschuk (JF 42/12), als klarer Sieger hervorgegangen. Auf den Amtsinhaber entfielen bei dem Urnengang am 14. Oktober 56,6 Prozent der Stimmen und damit vier Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl 2007. Der Kommunist Jurij Galanin erhielt 13,5 Prozent, der Vertreter der linksgerichteten Patrioten Rußlands 12,2 Prozent. Überraschend bedeutungslos blieb der Kandidat der Piratenpartei (2,1 Prozent). Für die historisch niedrige Wahlbeteiligung von 20,5 Prozent machten Beobachter dieWahlkommission verantwortlich, die im Vorfeld kaum über die Abstimmung informiert habe. Nachwahlbefragungen hatten ergeben, daß viele Wähler erst am Wahltag von der Abstimmung erfuhren. (ru)

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