© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/12 12. Oktober 2012

Meldungen

„Arabellion“: Marshallplan gegen Migration

STUTTGARt. Giuliana Sgrena, Korrespondentin der linken italienischen Tageszeitung Il Manifesto und „Friedenspreisträgerin“ der Stadt Stuttgart (2005), darf in der vom Auswärtigen Amt geförderten Zeitschrift Kulturaustausch (3/2012) ihre Lageanalyse zur „Arabellion“ und zur politischen Entwicklung des Mittelmeerraums entfalten. Da die „arabischen Aufstände im Namen der Demokratie“ erfolgten, „vor allem auf der Gleichberechtigung der Geschlechter“ basierten und beiden Mittelmeerufern „neuen Lebenssaft“ geben würden, hätten die Europäer die Pflicht, nunmehr „die Befürworter der Festung Europa zu besiegen“. Der Gießener Politologe Claus Leggewie scheint hingegen den mediterranen Krisenraum im selben Heft realistischer wahrnehmen zu wollen. Es gelte daher, mittels eines „Marshallplans für den Süden“ die Menschen in Nordafrika „im Lande“ zu halten. Andernfalls würden die „großen Erzählungen“ politischer Islam, ethnischer Nationalismus und Klassenkampf für die EU schmerzliche Verwerfungen wie „illegale Einwanderung“ nebst Islamismus und den „Dominoeffekten der Schuldenkrise“ nach sich ziehen. (jr)  

 www.ifa.de/pub/kulturaustausch

 

Olmeken und Maya: Kontakte wahrscheinlich

DARMSTADT. Die Olmeken schufen die erste Hochkultur Mittelamerikas und gelten in vielem als Vorläufer der Maya. Ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Kulturen wurde dahingegen lange ausgeschlossen – bis zur Entdeckung der Mayastadt Tak’alik Ab’aj, deren Anfänge in die Zeit um 800 v. Chr. zurückreichen. Hier nämlich fanden die Ausgräber unter der Leitung des guatemaltekischen Archäologen Orrego Corzo immer wieder zahllose steinerne Zeugnisse sowohl der Maya als auch der Olmeken. Offenkundig war die Siedlung zuerst olmekisch dominiert, bis es dann gegen 700 v. Chr. zu einem totalen Umbruch kam. Wie Orrego Corzos Mitarbeiterin, Christa Schieber de Lavarreda, nun außerdem noch zu berichten weiß (Antike Welt, 3/2012), kamen bei neueren Untersuchungen Steinmonumente olmekischer Herkunft zutage, die später, also gegen 150 v. Chr., restauriert und neben Maya-Skulpturen plaziert wurden. Damit entstand eine Art „Freiluftmuseum“, welches den Maya-Herrschern als Kulisse für politische Rituale diente. (wk)

 www.antikewelt.de 

 

Erste Sätze

Es müssen zwei Arten von Schlagwörtern unterschieden werden.

Hans Pfeil:  Die Menschheit in der Krise,  Aschaffenburg 1963

 

Historisches Kalenderblatt

13. Oktober 1922: Aufgrund eines Erlasses des französischen Staatspräsidenten Alexandre Millerand werden am 22. Oktober die letzten deutschen Kriegsgefangenen (mehrere tausend von etwa 500.000 Ende 1918) aus Frankreich in ihre Heimat entlassen.

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