© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/12 12. Oktober 2012

Meldungen

Sonderabgabe statt neuer Vermögensteuer

BERLIN. Der größte deutsche Möbelhändler, Kurt Krieger, hat vor der von der SPD geplanten Wiedereinführung der Vermögensteuer gewarnt. „Das führt nur zu Kapitalflucht. Kapital müssen Sie im Land halten, das dürfen Sie nicht verjagen“, erklärte der Besitzer der Höffner-Gruppe (Möbel Kraft/Skonto/Krieger) in der Welt. Die Leistungsfähigkeit von Unternehmen und Unternehmern müsse auf Dauer erhalten werden. Für die Sanierung der öffentlichen Haushalte könne er sich statt dessen eine Sonderabgabe vorstellen: „Ein Beitrag, verteilt auf drei Jahre“, so Krieger. „Wir haben eine Situation, in der man Schulter an Schulter stehen muß. Und da müssen die, die mehr haben, auch mehr in den Topf geben.“ Er gebe aber zu bedenken, „daß unser lieber Konkurrent Ikea in Holland pauschal nur acht Prozent Steuern entrichtet. Das ist für uns ein Wettbewerbsnachteil.“ (fis)

 

Schwarzarbeit: Verluste werden überschätzt

LINZ. Der Ökonom Friedrich Schneider hält die gängigen Klagen über die Verluste von Staat und Sozialversicherung durch Schwarzarbeit für überzogen. „Der Großteil des Pfusches wird hier von Leuten erledigt, die in der legalen Wirtschaft beschäftigt sind. Sie zahlen ganz normal Steuern und versteuern nur die schwarz geleisteten Überstunden nicht“, erklärte der VWL-Professor von der Uni Linz. Bei Berechnungen von 15 bis 20 Prozent an Ausfällen gehe man jedoch davon aus, daß die gesamte Schwarzarbeit auch in der legalen Wirtschaft geleistet werden würde. „Doch vieles würde gar nicht erst gemacht, wenn es nicht schwarz gemacht werden würde“, so Schneider. „Ohne Schattenwirtschaft hätten wir vermutlich eine veritable Rezession, weil das Geld nicht in die reale Wirtschaft investiert werden könnte.“ (fis)

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