© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/12 28. September 2012

Meldungen

Alice Schwarzer beendet Feldzug gegen Kachelmann

köln. Alice Schwarzer hat im Streit mit Jörg Kachelmann klein beigegeben. Die Verlegerin der Zeitschrift Emma hat am Montag überraschend ihre Berufungsklage gegen eine Unterlassungserklärung des Meteorologen zurückgezogen. Schwarzer hatte Kachelmann indirekt einer Vergewaltigung bezichtigt, obwohl er 2011 von diesem Vorwurf freigesprochen worden war. Einige Medien haben das Berufungsverfahren Schwarzers uminterpretiert, so als sei es Kachelmann, der den Streit suche. Der Branchendienst newsroom.de etwa titelte: „Kachelmann und Schwarzer streiten weiter“. Noch verdrehter war die Aussage der Nordwest-Zeitung: „Kachelmann streitet sich weiter juristisch“. Bei Twitter keilte der Wetterexperte zurück und bezeichnete diese Art der Berichterstattung als „deutschen Wurstjournalismus“. (rg)

 

Staatsrundfunk in Polen vor dem Finanzkollaps

Warschau. Polens öffentlich-rechtlicher Rundfunk steht vor dem wirtschaftlichen Ruin. Der Grund ist die schlechte Zahlungsmoral der Polen. Die Finanzierung der Sender funktioniert im Prinzip so wie in Deutschland mit einer Zwangsabgabe in Höhe von rund vier Euro. Jedoch: Diese nicht zu zahlen, ist eine Art Volkssport in Polen. Die Einnahmen von den Zuschauern sind von 100 Millionen Euro (2008) auf 50 Millionen (2011) gesunken. Älteren Berichten zufolge beträgt die Summe aller Rückstände 500 Millionen Euro. Hinzu kommen Rückgänge bei den Werbeerlösen. (rg)

 

Facebook speichert falsche Standortdaten

BOSTON. Die Standorte, die Facebook von seinen Mitgliedern speichert, sind sehr ungenau. Das haben Recherchen des amerikanischen Journalisten Dan Tynan ergeben. Dieser mußte feststellen, daß Facebook ihn an Orten vermutete, wo er gar nicht gewesen ist: „Laut Facebook habe ich mich in New York eingeloggt, obwohl ich nicht einmal in der Nähe war.“ Die überraschende Aussage von Facebook dazu: „In manchen Fällen können wir den Nutzer nicht genau orten. Deswegen wird ein beliebiger Standort angezeigt.“ Facebook verdient Geld mit sogenanntem Geo-Marketing, also dem Verkauf von personalisierten Daten an Unternehmen, die gezielt Personen in einer bestimmten Gegend bewerben möchten. (rg)

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