© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/12 21. September 2012

Meldungen

Chefpirat: Vorwürfe gegen Politmagazine

Berlin. Christopher Lauer wirft den öffentlich-rechtlichen Politmagazinen „tendenziöse Berichterstattung“ und „grenzwertige Methoden“ vor. Der Kovorsitzende der Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus ist besonders über das Magazin Klartext (RBB) empört. Dessen Redaktion habe bereits während der Recherche die Quintessenz des Beitrags veröffentlicht. Und: „Am Ende wird das denkbar dümmste Zitat in einen tendenziösen Bericht geschnitten.“ Die Medienschelte ist gleich aus zwei Gründen bemerkenswert: Der gestürzten CDU-Chefin Brandenburgs, Saskia Ludwig, wurde wegen deutlich milderer Angriffe auf die Medien eine verbale Radikalisierung vorgeworfen. Bei Lauer hatten die bösen Worte keine Konsequenzen. Jedoch zeigt sich, daß der anfängliche Sympathiebonus, den die Piraten bei etablierten Medien hatten, nunmehr aufgebraucht ist. (rg)

 

Rechtsextreme Webseiten reihenweise abgeschaltet

Berlin. Die deutsche Ausgabe von Altermedia ist abgeschaltet. www.altermedia-deutschland.info war jahrelang eines der bedeutendsten rechtsextremen Netzportale Deutschlands. 2011 wurden die Initiatoren unter anderem wegen Volksverhetzung zu rund zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Zudem hat der amerikanische Dienstleister, bei dem die Seite gespeichert war, Altermedia gesperrt. Laut Medienberichten ist der Umzug zu einem anderen Hoster geplant. Zuvor waren bereits deutschlandecho.org und thiazi.net, zwei weitere rechtsextreme Seiten, abgeschaltet worden. (rg)

 

Broder: Augstein ein „lupenreiner Antisemit“

Berlin. Henryk M. Broder hat Jakob Augstein als Antisemiten beschimpft. Der Publizist – bekannt dafür, daß er kein Blatt vor den Mund nimmt – nennt den Chef der Wochenzeitung Freitag in seinem Blog „eine antisemitische Dreckschleuder“ und einen „kleinen Streicher von nebenan“, der „nur Dank der Gnade der späten Geburt um die Gelegenheit gekommen ist, im Reichssicherheitshauptamt Karriere zu machen“. Zudem fordert er Augstein auf, ihn wegen übler Nachrede zu verklagen. Auslöser des Streits war ein polemischer Aufsatz Augsteins bei Spiegel online, in dem behauptet wird, die israelische Regierung und die US-Republikaner seien die wahren Nutznießer der Gewaltwelle in Nahost. (rg)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen