© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/12 21. September 2012

Meldungen

Donnersmarck für deutsche Kulturquote

BERLIN. Der Filmregisseur Florian Henckel von Donnersmarck („Das Leben der Anderen“) hat eine Quote für deutschsprachige Kultur ins Gespräch gebracht. Zur „Übermacht“ der amerikanischen Filmindustrie schreibt er in der aktuellen Ausgabe des Philosophie Magazins (06/2012), ihm scheine manchmal, „daß die Marketingmacht und die höheren Produktionsbudgets die weltweite Dominanz der amerikanischen Kultur nur zum Teil erklären. Der in Los Angeles lebende Filmemacher meint, es habe auch damit zu tun, „daß hier so viele Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund aufeinandertreffen, daß für das Land eine neue Form des künstlerischen Ausdrucks gefunden werden mußte und gefunden wurde – und zwar eine, die keine bestimmte kulturelle Prägung voraussetzt – eine Art kulturelles Esperanto“. Diese Ausdrucksform sei für den Export „natürlich viel geeigneter als etwa die nationalen Produktionen Europas mit ihren alten, jeweils kulturspezifischen Elementen“. Dem Nichtamerikaner bleibe der Erfolg meist verwehrt, weil dieses „Esperanto“ nun einmal nicht seine Muttersprache sei. „Wäre es nicht vielleicht an der Zeit“, fragt Henckel von Donnersmarck, „in Deutschland ernsthaft über eine Quote für deutschsprachige Kultur nachzudenken, die unserer Sprache überhaupt erst die Möglichkeit gäbe, diese Aufgabe in der Kunst zu erfüllen?“ (tha)

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Jürgen Habermas erhält Heinrich-Heine-Preis

DÜSSELDORF. Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas (83) erhält für sein Lebenswerk den diesjährigen Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf. Habermas sei einer der „weltweit bedeutendsten Denker der Gegenwart“, begründete die Jury ihr Votum. Kaum ein anderer Intellektueller habe „so präzise und scharfsinnig die aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten in Deutschland und Europa geprägt“, erklärte Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis zu Ehren von Heinrich Heine (1797–1856) wird alle zwei Jahre verliehen und zählt zu den renommiertesten deutschen Literaturpreisen. Die Preisverleihung an Habermas soll bei einem Festakt in Düsseldorf im Dezember stattfinden. (tha)

 

Christliche Bücherstuben bauen ihr Filialnetz aus

REHE. Trotz Umsatzrückgangs will die Christliche Bücherstuben GmbH ihr Filialnetz weiter ausbauen. Das hat Geschäftsführer Hartmut Jaeger angekündigt. Nach seinen Angaben wird im Januar 2013 eine weitere Christliche Bücherstube im sächsischen Pulsnitz ihre Pforten öffnen. Das Unternehmen wird dann 32 Filialen in ganz Deutschland umfassen – von Memmingen im Süden bis Rendsburg im Norden und von Düsseldorf im Westen bis Bautzen im Osten. Das teilte Jaeger auf dem Jahrestreffen der Bücherstuben in Rehe (Westerwald) mit. Daran nahmen 250 der 480 dort ehrenamtlich engagierten Mitarbeiter teil. Jaeger zufolge waren die Umsätze in den ersten sieben Monaten des Jahres um etwa zwei Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Dies entspreche einem allgemeinen Trend im Buchhandel. Nach Jaegers Worten ist die Arbeit der Bücherstuben nicht durch finanzielle Interessen geprägt: „Wir sind missions- und nicht gewinnorientiert.“ In ihnen werde nur „klare, biblisch fundierte Literatur“ angeboten. Ziel des Jahrestreffens war es, die Mitarbeiter geistlich zu motivieren. (idea)

 

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Aus einer Werbung des in Düsseldorf ansässigen Mobilfunkanbieters Vodafone D2

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