© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/12 21. September 2012

Meldungen

Türkei: Streit um Homosexuellenrechte

ANKARA. Die islamische AK-Partei von Ministerpräsident Erdoğan sperrt sich dagegen, Homosexuellenrechte in der Verfassung zu verankern. Im Zuge der Ausarbeitung einer neuen Verfassung hatten Homosexuellen-Organisationen gefordert, Schwule und Lesben sowie Frauen nicht nur unter staatlichen Schutz zu stellen, sondern auch von „positiver Diskriminierung“ profitieren zu lassen. Die Oppositionsparteien, die kemalistische CHP und die nationalistische MHP hatten die Vorschläge aufgegriffen und der Verfassungskommission unterbreitet. Außerdem hatten die Organisationen laut deutsch-türkische-nachrichten.de gefordert, die Begriffe „allgemeine Moral“, „Anstand“ und „öffentliche Ordnung“ aus der neuen Verfassung zu streichen. (tb)

 

2.000 Teilnehmer beim „Marsch für s‘Läbe“

ZÜRICH. Unter großem Polizeischutz fand am vergangenen Sonntag in Zürich der „Marsch für s’ Läbe“ statt. Etwa 2.000 Teilnehmer kamen unter dem Motto „100.000 Kinder fehlen“ auf dem Münsterhof zusammen, um für das Recht auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu demonstrieren. Bei einem überkonfessionellen Gottesdienst, der im Anschluß an den Marsch stattfand, riefen Pfarrer verschiedener Konfessionen dazu auf, das christliche Menschenbild wieder zur Leitkultur der Schweiz zu erheben. Auch mahnten sie, daß das Leben nur in der Schöpfungsordnung Gottes gelingen könne. Zahlreiche linke Gruppen hatten im Vorfeld zur Störung der Demonstration aufgerufen und versuchten den Ablauf der Veranstaltung mit Trillerpfeifen und Fußball-Tröten zu behindern. Angaben der Veranstalter zufolge kam es zu Handgreiflichkeiten, als einzelne Angreifer sich der Kreuze des Trauerzuges bemächtigen wollten. Bereits vor einigen Wochen sah sich die Polizei veranlaßt, den Veranstaltungsort zu verlegen, um die Sicherheit der Teilnehmer garantieren zu können. Der Marsch fand bereits das dritte Jahr in Folge statt. In der Schweiz werden laut des nationalen Bundesamts für Statistik (BFS) jährlich rund 11.000 Kinder im Mutterleib getötet. Seit 2002 gilt in der Schweiz eine Fristenlösung nach deutschem Vorbild. (tb)

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