© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/12 21. September 2012

Lesereinspruch

Keinen Deut besser

Zu: „Toleranz wird nicht gewährt“ von Thorsten Hinz (JF 37/12)

Ich bin ein konservativer Leser Ihrer Zeitung, homosexuell und verpartnert. In den frühen Jahren der Bundesrepublik hatte Bundespräsident Gustav Heinemann, ein SPD-Mann, offiziell die erste Lanze für uns Homosexuelle gebrochen. Im nachhinein waren es immer die Linken, die uns nach und nach befreiten. Jetzt, wo die Linken uns auch noch Rechte verschaffen, schnaufen Sie, die Konservativen.

Das Leben eines Homosexuellen besteht nicht aus dem „Christopher Street Day“, an dem sich übrigens auch viele Heterosexuelle beteiligen. Ihre Journalisten recherchieren doch auch nicht im „Swingerclub“, wenn sie über die heterosexuelle Welt schreiben. Thorsten Hinz wundert sich, daß die Schwulen-Lobby den Konservativen so undankbar gegenübertritt. Ginge es nach letzteren, wären wir Homosexuellen kaum weitergekommen seit Gustav Heinemann, sondern befänden uns immer nahe am Gefängnis oder schon drin.

Die JUNGE FREIHEIT bemängelt immer die fehlende Toleranz bei den Linken. Hier sind die Konservativen aus meiner Sicht keinen Deut besser.

Fritz L. Gleim, Schale

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen