© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Meldungen

Schinkel-Ausstellung in Berlin eröffnet

BERLIN. Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt das Berliner Kupferstichkabinett den preußischen Universalkünstler Karl Friedrich Schinkel. Der 1781 in Neuruppin geborene Schinkel war Architekt und Stadtplaner, Maler, Zeichner und Bühnenbildner. „Unsere Ausstellung will genau dieses universelle Wirken Schinkels in allen Bereichen der Gestaltung aufzeigen“, sagte der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Michael Eissenhauer, bei der Eröffnung der Ausstellung vergangenen Donnerstag. Auf 1.200 Quadratmetern werden bis zum 6. Januar 2013 etwa 300 Exponate aus der gesamten Schaffenswelt Schinkels gezeigt. (mh)

 

Schmitt und Jünger: Tödliche Beleidigungen

BERLIN. Als einen guten, aber „unergründlichen“ Freund wollte Ernst Jünger den 1985 verstorbenen Staatsrechtler Carl Schmitt im Gedächtnis behalten. Dabei dürfte es sich um die altersmilde Verschleierung des seit 1949 nie mehr geheilten Bruches zwischen zwei „herausragenden Autoren“ nicht allein der „Konservativen Revolution in Deutschland“ (Armin Mohler) handeln. Zeigt doch der an ein scheinbar abseitiges Zitat anknüpfende Essay des Auricher Bibliothekars Martin Tielke (Sinn und Form, 4/2012), daß hier nicht nur zwei extrem unterschiedliche Temperamente aufeinandertrafen, sondern spätestens nach 1945 unvereinbare politische Überzeugungen. Denn der NS-Gegner Jünger konnte sich mit der Adenauer-Republik arrangieren, Schmitt, der vermeintliche „Kronjurist des Dritten Reiches“, nicht. Der ins Plettenberger Exil verbannte Jurist, der Jünger „geliebt“ habe, während der autistisch verpanzerte Käfersammler Schmitt allenfalls distanziert „bewunderte“, füllte daher sein teilweise schon zu Jüngers Lebzeiten publiziertes Gedankentagebuch („Glossarium“) mit Sottisen gegen einen Autor, der es wagte, ihm das „NS-Engagement“ anzulasten, während er selbst in den 1949 veröffentlichten „Strahlungen“ und dem Roman „Heliopolis“ auf den Nationalsozialismus lediglich mit einer „Ansammlung von Unverbindlichkeiten“ antwortete, die die geschichtliche Herausforderung der Gegenwart „in völlig ungeschichtlicher Weise“ ignorierte. (ob)

www.sinn-und-form.de

 

Der Gutmenschenterror unter deutschen Dächern

STUTTGART. Schon die Überschrift von Horst Meiers jüngster Kritik an der bundesdeutschen Gesinnungsjustiz ist hohntriefend: „Wohlfühlen in Deutschland“. Gegenstand ist das im März 2012 ergangene „höchst widersprüchliche Urteil“ gegen den Ex-NPD-Vorsitzenden Udo Voigt, der gegen das Hausverbot eines „Wellness“-Hotels in Bad Saarow geklagt und in letzter Instanz vor dem Bundesgerichtshof (BGH) verloren hatte. Dabei hätten die Bundesrichter jeden Respekt vor dem Grundgesetz verloren, das doch selbst im Verkehr zwischen Bürgern „Drittwirkung“ entfalte, so Meier (Merkur, Heft 759/2012). Obwohl der BGH zutreffend einräume, daß unterschiedliche politische Auffassungen der Demokratie „immanent“ seien, was die Möglichkeit einschließe, in einem Hotel Exponenten einer nicht verbotenen politischen Partei zu begegnen, habe es in sich seiner „verhuschten Abwägung“ über das „Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes“ hinweggesetzt. Die Aussichten einer von Voigt angekündigten Verfassungsbeschwerde bewertet Meier offenbar so günstig, daß er ihm „nur Erfolg wünschen“ kann. (wb)

www.online-merkur.de

 

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Motto einer „Entscheider-Konferenz“ am 15. November in Hamburg, zu der jetzt der Mediendienst kress einlädt.

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