© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Zitate

„Der deutsche Wörtersee der Einkaufstempel, des Einzelhandels, der Konsumwelt, der Außenwerbung in ‘Malls’ und ‘Centers’ zeigt landesweit erschreckend flache Wasser. (...) Pure wirtschaftliche Einsicht und Opportunität würde mitten in Deutschland für deutsche Verbraucher tatsächlich die Sprache Deutsch als primär geeignete ansehen. Gerne kreatives, witziges, innovatives Deutsch. Aber kein Deutsch to go. “

Paul-Hermann Gruner, Journalist und Autor, auf „Cicero Online“ am 6. September 2012

 

 

„Wer sich in der Politik engagiert, möchte Verantwortung tragen. Und wenn man dann gewählt ist, stellt das natürlich auch einen Vertrauensvorschuß dar, dem man gerecht werden muß. Das funktioniert nicht jeden Tag gleich. Politiker sind auch nur Menschen, die an Grenzen stoßen und auch mal Fehler machen.“

Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister (CDU), in der „Bunten“ vom 6. September 2012

 

 

„Offenbar fällt es den wenigsten auf, daß die europäischen Länder seit geraumer Zeit nicht mehr von demokratisch legitimierten Institutionen regiert werden, sondern von einer Reihe von Abkürzungen, die sich an ihre Stelle gesetzt haben. Wo es langgeht, darüber befinden EFSF, ESM, EZB, EBA und IWF. (...) Im Gegensatz zu den Revolutionen, Staatsstreichen und Militärputschen, an denen die europäische Geschichte reich ist, geht es bei uns lautlos und gewaltfrei zu. Darin besteht die Originalität dieser Machtübernahme. Keine Fackelzüge, keine Aufmärsche, keine Barrikaden, keine Panzer! Alles spielt sich friedlich im Hinterzimmer ab.“

Hans Magnus Enzensberger, Schriftsteller, im „Hauptstadtbrief“ vom 10. September 2012

 

 

„Man darf politische Gesprächsrunden nicht den öffentlich-rechtlichen Sendern überlassen. Sonst kann man auch den Hund den Wurstvorrat bewachen lassen.“

Stefan Raab, Fernsehunterhalter, im „Spiegel“ vom 10. September 2012

 

 

„Bei uns spricht sich immer mehr herum, daß die da oben schon lange nicht mehr können. Zu viele aber, die in Deutschland nicht mehr wollen, gehen einfach nicht zur Wahl. Würden diese Nichtwähler stattdessen Parteien, die linke Ideen vertreten, zur Mehrheit verhelfen, dann müßte eine linke Regierung systemüberwindende Reformen in Angriff nehmen, die die heutigen Machtstrukturen verändern.“

Oskar Lafontaine, Linkspartei-Politiker, in der „FAZ“ vom 11. September 2012

 

 

„Zu den Aufgaben des Bundesverfassungsgerichts gehört es auch, die Funktionsfähigkeit der Verfassungsorgane zu wahren. Das gilt natürlich gegenüber dem Versuch, das Recht auf Anrufung des Bundesverfassungsgerichts zu mißbrauchen, um den europäischen Einigungsprozeß in Deutschland und von Deutschland aus in Europa zu erschweren oder gar zum Stillstand zu bringen. Die Mütter und Väter unserer Verfassung wußten um die Gefahren eines erneuten deutschen Alleingangs durch Selbstisolierung in Europa.“

Hans-Dietrich Genscher, Außenminister a.D., im „Tagesspiegel“ vom 11. September 2012

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