© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Lesereinspruch

Kein Kalter Krieger

Zu: „Das Gespenst geht wieder um“ von Jakob Apfelböck (JF 35/12)

Dem Publikum wird das Buch „Friedrich Engels. Der Mann, der den Marxismus erfand“ als „Plädoyer für die Aktualität des Marxismus“ vorgestellt. Leider ist der Rezensent dieser Lesart erlegen. Dies fordert zum Widerspruch. Wenn von einer „Entdämonisierung“ des Marxismus die Rede ist, muß ihn jemand dämonisiert haben.

Das „Schwarzbuch des Kommunismus“ (1998) beweist, daß Kommunisten für den Tod von rund 100 Millionen Menschen verantwortlich sind. Die namhaftesten Kommunisten waren Marx und Engels. Ist es da Dämonisierung, wenn gefragt wird, ob sich die Täter der Verbrechen auf Marx und Engels berufen konnten? Dieser Umstand führte schließlich zum Vorwort des „Schwarzbuch“-Herausgebers Stéphane Courtois zu meinem ergänzenden Werk „Das Rotbuch der kommunistischen Ideologie. Marx & Engels – Die Väter des Terrors“. Es ist ungeheuerlich, wenn jetzt wieder Biographien all das Abgründige ausblenden, und wenn die, die das Abgründige benennen, als Kalte Krieger beschimpft werden.

Prof. Dr. Konrad Löw, Baierbrunn

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