© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/12 07. September 2012

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Politik im Windkanal“, JF 36/12

Kritiklose Abstimmungsmaschine

Mit der Einführung der irrsinnigen Rettungsschirme beschwört die Kanzlerin den katastrophalen Weg zur Schuldenunion herauf. Die von ihr anvisierte häßliche Bürokratenunion aus politischen Versagern wollen die mehrheitlich noch demokratisch gesinnten Bürger unseres Landes nicht. Doch die CDU ist heute zur kritiklosen Abstimmungsmaschine verkommen. Sie ist nicht mehr wählbar.

Herbert Gaiser, München

 

Links überholen unmöglich

Es gibt heuer  – so heißt das in Bayern – keine Möglichkeit mehr, Angela links zu überholen ... Was ich mir wünschen würde, wäre eine bundesweite CSU nach dem Vorbild von Franz Josef Strauß, dann hätten wir wieder eine wählbare Partei; ich kann ja nichtmal mehr die FDP wählen weil auch die das System M am Ruder hält!

Matthias B. Klein, Weilheim / Oberbayern

 

 

Zu: „Frisch gepreßt: Erik Peterson“, JF 36/12

Publizieren heißt erinnern

Es ist Ihnen sehr zu danken, daß Sie mit der Kurzbesprechung des Kongreßbandes an den Theologen Erik Peterson erinnern, der in der gegenwärtigen theologischen Diskussion fast völlig vergessen ist.

Dr. Sebastian Köppl, Gundelsheim

 

 

Zu: „Übers Ziel hinaus“ von Lion Edler, JF 35/12

Rede von „dem“ Islam ist legitim

Es ist durchaus legitim, von „dem“ Islam zu sprechen. Das heilige Buch dieser Religion, der Koran, ist für alle Muslime (nicht nur Islamisten) verbindlich. Natürlich sind nicht alle Muslime potentielle Terroristen. Wenn sich jedoch jemand als gläubiger Muslim bezeichnet – und das tun doch wohl die meisten Türken und Araber –, dann muß er sich schon die Frage gefallen lassen: Wie hältst du es mit der Sure 9, in der gefordert wird, sämtliche Ungläubigen zu töten? Da wäre ich mal auf die Antwort gespannt. Eine Reform dieser Religion wäre übrigens nicht möglich. Dazu müßte man sämtliche christen- und judenfeindlichen Bemerkungen streichen.

Klaus-Peter Kubiak, Recklinghausen

 

 

Zur Meldung: „Evangelische Kirche verteidigt Moschee“, JF 35/12

Steigbügelhalter des Islams

Die fragwürdige Haltung der evangelischen Kirche zeigt sich exemplarisch im Fall des politisch einflußreichen Penzberger Imams Baj­rambejamin Idriz („Der Dunkelmann“, JF 26/12). Der von Ihnen zitierte Islambeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern, Rainer Oechslen, protegiert Idriz offiziell. Dabei versucht Idriz den Gott in der Bibel und den Allah des Korans als identisch erscheinen zu lassen, obwohl im Koran die Gottessohnschaft Jesu (Sure 72,3) wie auch die Kreuzigung Jesu (Sure 4,157) und die Dreieinigkeit Gottes (Sure 4,171) bestritten wird. Das islamische Gottesgesetz Scharia mit den Strafen des Handabhackens, des Auspeitschens und der Steinigung verharmlost Idriz als eine bloße Verpflichtung Allah gegenüber. Die in Sure 4,34 gebotene Züchtigung der Frau interpretiert er um in eine zeitweilige räumliche Trennung. Nachweislich erlogen ist auch sein akademischer Magistertitel. Im Interesse des Dialogs wollen Kirchenleute das wohl nicht so genau wissen und manche Politiker auch nicht. Sie betreiben stattdessen als Steigbügelhalter die Islamisierung Deutschlands. Offenbar glauben sie, daß der Islam – wie Herr Idriz gern behauptet – transparent, weltoffen und liberal sei. Hüten wir uns nach Jesu Worten vor solchen Wölfen im Schafspelz (Matth. 7,15)!

Eberhard Kleina, Lübbecke

 

 

Zu: „Gefahr ‘Made in Germany’“ von Bernd-Thomas Ramb, JF 35/12

Die Wirtschaft ist kein Tollhaus

Die Zumutung, den Export zu deckeln, ist, wie so vieles in der EU, ein Ding aus dem Tollhaus und stellt jegliches Wirtschaften auf den Kopf. Erstens lebt jeder Einzelhändler von einem Exportüberschuß, das heißt, er nimmt mehr Geld ein als er aufwendet; wenn nicht, geht er pleite (Schlecker); gelingt es, ist er der Größte (Roßmann). Zweitens können wir den Pleitestaaten doch nur (noch) helfen, weil wir einen Exportüberschuß haben; drittens zwingt niemand die Abnehmer, bei uns zu kaufen, wenn das ihre Mittel übersteigt.

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „Für Deutschland“ von Dirk Fischer, JF 35/12

Warme Pullover als Alternative

Nach der Abwicklung der weltweit tätigen Deminex mit Reserven von über 20 Millionen Tonnen als größte deutsche Erdölfirma ist Wintershall jetzt auf dem guten Weg, auch heimische Gasreserven mittels der „Fracking“-Methode zu erschließen. Von Laien wird diese wegen ihrer vermeintlich umweltschädlichen Begleiterscheinungen stark angegriffen, obwohl dieses Erschließungsverfahren in Westdeutschland bereits seit mehr als 60 Jahren etwa in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen und darüber hinaus in der gesamten Erdölwelt unfallfrei betrieben wurde. Eine Alternative zu diesem Fracking wäre, daß sich Deutschland auch von dieser Energiegewinnung verabschiedet. Dann sollte sich aber jeder ein Sortiment von warmen Pullovern zulegen.

Dr. Klaus-Jürgen Goldmann, Ennepetal

 

 

Zu: „Lupenreiner Antisemitismus“, JF 35/12

Schon Stalin war ein Antisemit

Schon Stalin & Co. waren Antisemiten. Dies zeigte sich in der Ermordung Trotzkis. Der russisch-jüdische Mittelstand wurde bereits nach dem Putsch Lenins vernichtet. Die deutsche Linke und die DDR lobten beziehungesweise loben bis heute den Kampf gegen den „Judenstaat“. Jüdische Bürger hatten bei den Kommunisten im Ostblock viele Probleme: vom Arbeitsplatzverlust bis zur Ausreise. Auch die Achtundsechziger-Gruppen zeigten alle deutliche Solidarität mit der PLO Palästinas.

Raimund Winckler, Hamburg

 

 

Zum Leserforum: „Der Hauptfehler liegt in Art. 5 Abs. 2 GG“, JF 35/12

Art. 1 GG ist eine Lachnummer

Die Seitenüberschrift im Leserforum, besonders der Brief von Walter Held, bringen den Stand der Meinungsfreiheit in Deutschland auf den Punkt: Unser Grundgesetz ist nicht hilfreich, weil es sich zwar mit ehernen Aussagen präsentiert, aufgrund der entgegengesetzten Strafgesetze, vor allem aber der Praxis der Gerichte und vieler Medien wieder aufhebt. Schon Art. 1 GG („Die Würde des Menschen ist unantastbar.“) erweist sich als Lachnummer, wenn man den Umgang mit der Ruderin Drygalla erlebt hat. Nicht anders die Meinungsfreiheit, ein Menschenrecht, das nach Art. 25 GG über deutschem Recht steht! Der UN-Menschenrechtsrat, in dem auch die Bundesrepublik Mitglied ist, stellt im Absatz 49 des „General Comment No. 34“ fest, daß keines seiner Mitglieder ein Gesetz erlassen darf, das diesem Recht entgegensteht. Die BRD tut dies aber mit dem § 130 StGB. Was muß noch alles geschehen, bis dieses Sondergesetz bei uns aufgehoben wird?

Uwe von Faltin, Bad Reichenhall

 

 

Zu: „Alles ist erlaubt“ von Doris Neujahr, JF 34/12

Schaden Roth und Ströbele nicht?

In der Debatte um die „Nazi-Affäre“ vermisse ich (bis heute) die Frage, was passierte, wenn Frau Drygalla Mitglied der NPD wäre? Stände ihr dann keine Sportförderung zu? Wahrscheinlich nicht, denn das würde ja dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland schaden. Wer legt eigentlich fest, was dieser Republik schadet, und was nicht? Schaden der vorbestrafte Ströbele und die durchgeknallte Roth diesem Staat etwa nicht? Förderung und Teilnahme an internationalen Wettkämpfen wegen der politischen Gesinnung oder Parteizugehörigkeit zu verweigern, verstößt eklatant gegen Artikel 3 Grundgesetz. Aber wen interessiert eigentlich noch das Grundgesetz?

Joachim Reuter, Mönkeberg

 

 

Zu: „‘Bereiten wir uns auf das Schlimmste vor“, im Gespräch mit Simone Wapler, JF 34/12

Bescherung: Zweites Versailles

Täglich hört der deutsche Steuerzahler neue Hiobsbotschaften vom Euro. Von Anfang an war dessen Einführung gegen Deutschland gerichtet. Offenbar hat heute alles nur den einen Zweck, Deutschland finanziell auszubluten. Leider haben wir „Volksvertreter“, die keine deutschen Interessen vertreten. Offenbar wird Deutschland als Geldgeber akzeptiert, aber nicht als Nation. Insofern erscheinen die Siegerstaaten des Zweiten Weltkriegs weniger als Freunde denn als berechnende Staaten, die uns ein zweites Versailles bescheren möchten. Augenscheinlich bestimmen über Deutschlands Zukunft Figuren wie Mario Draghi (Italien), Jean-Claude Juncker (Luxemburg), Christine Lagarde (Frankreich) und Herman van Rompuy (Belgien).

Dies korrespondiert zu unserer „politischen Elite“, die weder Gesetze, Moral oder Gewissen interessiert, sondern verlockende Diäten, Vergütungen und Provisionen. Während Deutschland zum Abkassieren auserkoren wird, sieht die deutsche Politik tatenlos zu. Unfaßbar!  Offenbar gibt es in Deutschland zu wenig Patrioten, aber dafür um so mehr Idioten. Simone Waplers Ausführungen lassen einen hoffnunglos zurück. Geht Frankreich bankrott, so ist zu vermuten, stirbt auch der europäische Gedanke.

Wolfgang Rohde, Sigmaringen

 

 

Zu: „Ein Kaiser namens Merkel“ von Paola Bernardi, JF 34/12

Ausgezeichnete Beobachtung

Ein großes Kompliment an Paola Bernardi für ihre so interessanten und informativen Berichte aus Italien. Meine Frau und ich sind seit 45 Jahren in der Toskana zu Hause (zweiter Wohnsitz), und es interessiert uns, was sich da abspielt. Lagebeschreibung und Analyse von Frau Bernardi sind hier wieder einmal ausgezeichnet. Wir lesen ihre Artikel gerne und aufmerksam und können nur beobachten, wie wahr und zutreffend sie sind.

Elisabeth & Karl-Heinz Bauer, Saarbrücken

 

 

Zu: „Arbeitslos, weil ‘Arbeit frei macht’“ von Ronald Gläser, JF 34/12

Anschluß-Beispiel Österreich

Tatsächlich ist der Spruch „Arbeit macht frei“ nicht eine Erfindung des Nationalsozialismus, sondern war der Titel eines bereits 1873 erschienenen Romans und wurde schon vor der Hitlerzeit in verschiedenen Zusammenhängen verwendet. Das Schicksal der Münchner Radiomoderatorin erinnert an eine Episode des ORF im vorigen Jahr, als bei einem Wettbewerb ein Teilnehmer die Melodie des alten Volksliedes „Es wollt’ ein Mann in seine Heimat reisen“ intonierte und mit einem staatsanwaltlichen Ermittlungverfahren bedacht wurde, weil diese Melodie mit der des Horst-Wessel-Liedes identisch ist.

Gert Ziegler, München

 

 

Zu: „Das Kreuz mit der Meinung“ von Felix Krautkrämer, JF 33/12

Nationaler Nihilismus dauert an

Die Weichen dafür, daß wir immer noch kein Staat sind, in dem die demokratischen Freiheitsrechte allen Bürgern und allen politischen Parteien als selbstverständlich gleichermaßen gewährt werden, wurden von den Besatzungsmächten im Jahre 1945 gestellt. Das Wichtigste in ihrem den besiegten Deutschen oktroyierten Umerziehungsprogramm war die Bekämpfung jeglicher nationalen Regung. Alle Besatzungsmächte waren sich trotz aller Differenzen darüber einig, daß es im besetzten Deutschland keine rechtsgerichtete Partei mehr geben darf. Die Überwachung hat man dann den lizenzierten deutschen Medien und Parteien als Pflichtaufgabe übertragen. Diese haben den Auftrag geradezu verinnerlicht; der Spruch von Franz Josef Strauß ist ja bekannt: „Rechts von der CDU/CSU darf keine parlamentarisch legitimierte Partei entstehen.“

Nach dieser Weisung wird heute noch verfahren; jedes Mittel zur Bekämpfung rechter Gruppierungen und Einzelpersonen ist erlaubt, an erster Stelle die Diffamierung und Stigmatisierung als Verfassungsfeind. Diesem steht kein demokratisches Recht zu. Er ist vogelfrei als willkommene Beute dem herrschenden linken Meute-Journalismus ausgeliefert. Und so bleibt das nationale Rückgrat, ohne das kein Volk bestehen kann, wohl für immer zerbrochen, und die Herrschaft des nationalen Nihilismus dauert fort. Die Straußsche Anweisung wird sich dereinst als die für das deutsche Volk dümmste und verhängnisvollste erweisen.

Gerhold Stiter, Heidelberg

 

 

Zu: „Die Schützen schützen“ von Walter Schulz, JF 32/12

Erst entwaffnet, dann entrechtet

Totalitäre Gesellschaftsordnungen etablieren sich auch schrittweise. In Stefan Zweigs Buch „Die Welt von gestern“ wird geschildert, wie der Nationalsozialismus 1933 die Macht ergriff. Demnach hütete er sich, „die ganze Radikalität seiner Ziele zu zeigen, ehe man die Welt abgehärtet hatte. So übten sie vorsichtig ihre Methode: (...) Immer nur eine einzelne Pille und dann einen Augenblick des Abwartens, ob sie nicht zu stark gewesen, ob das Weltgewissen diese Dosis noch vertrage.“

Dies erinnert an die berüchtigte Aussage Jean-Claude Junckers: „Wir beschließen etwas, stellen das in den Raum und warten einige Zeit, was passiert. Wenn es dann (...) keine großen Aufstände gibt, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Wenn es eines weiteren Beweises für die Ausrichtung der EU bedürfte, ist nur auf dieses neue, von der EU oktroyierte restriktive Waffengesetz zu verweisen. Es ist ein erster Schritt zur Entwaffnung der Bürger – ein aus der Geschichte totalitärer Systeme bekannter Vorgang.

Eduard Strauch, Wien / Österreich

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen