© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/12 07. September 2012

Meldungen

Südtirol-Orden für Napolitano in der Kritik

MERAN.Der Vorsitzende des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, hat die Verleihung des „Großen Verdienstordens des Landes Südtirol“ an Italiens Staatspräsidenten Giorgio Napolitano als „Skandal“ bezeichnet. Italien „besetzt seit 1918 das südliche Tirol, schulde Südtirol massenweise Gelder und hält sich an keinen Vertrag“. Vor allem, so Lang weiter, habe „kein Staatspräsident nach dem Faschismus so oft die Einheit Italiens beschworen wie Giorgio Napolitano“. Demgegenüber würdigte Südtirols Landeshauptmann die Preisverleihung: „Wir verstehen sie als Dank an all jene, die in Austausch und Dialog versucht haben, Südtirol und den Südtirolern eine Zukunftschance zu geben“, so Luis Durnwalder (SVP). Die Preisverleihung fand anläßlich des 40jährigen Jubiläums des Zweiten Autonomiestatuts  Mitte der Woche in Meran statt. (ctw)

 

Gewalteskalation im Kaukasusgebiet

MOSKAU/MACHATSCHKALA. Nach dem Mordanschlag auf das Oberhaupt der Moslems in Dagestan hat der Präsident der russischen Teilrepublik, Magomedow, die Städte und Kreise der Republik dazu aufgerufen, Bürgerwehren zu bilden. Der Anschlag auf den angesehenen Scheich Afandi, der sich für die Einheit der verschiedenen islamischen Strömungen eingesetzt hatte, wurde von einer 30jährigen Selbstmordattentäterin verübt. Magomedow reagierte mit der Forderung auf die zunehmende terroristische Gewalt vor allem durch islamistische Salafisten in der mehrheitlich moslemischen Teilrepublik. Allein in der ersten Jahreshälfte starben dort 85 Menschen durch Anschläge. Im gesamten Nordkaukasus kamen im selben Zeitraum mehr als 100 Menschen bei Anschlägen ums Leben. Angaben der Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge „eleminierten“ russische Sicherheitskräfte in dieser Zeit etwa 200 bewaffnete Extremisten. (tb)

 

Israel: Anschlag auf christliches Kloster

Jerusalem. Jüdische Extremisten haben in der Nacht zu Dienstag ein Kloster im zentralisraelischen Latrun geschändet. Die Angreifer setzten die Eingangstür in Brand und sprühten neben christenfeindlichen Parolen wie „Jesus ist ein Affe“ auch die Namen „Migron“ und „Maoz Ester“ an die Klostermauern. Dabei handelt es sich um zwei illegale, auf palästinensischem Privatland errichtete jüdische Siedlungen in Samaria, die von der israelischen Armee zwei Tage zuvor geräumt worden waren. Erst im vergangenen Februar war eine Jerusalemer Baptistenkirche mit vergleichbaren Graffitiparolen geschändet worden. Bewohner der geräumten Siedlungen verurteilten den Anschlag inzwischen und nannten ihn eine „moralische Korruption“. (tb)

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