© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/12 31. August 2012

Meldungen

München 1972: Naivität politisch Verantwortlicher

MÜNCHEN. Anläßlich des 40. Jahrestages des Olympia-Attentates von München befaßt sich Eva Oberloskamp vom Institut für Zeitgeschichte München/Berlin nochmals mit den Ereignissen vom 5. September 1972 (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 3/2012). Dabei verweist sie darauf, daß nach wie vor viele wichtige Details ungeklärt seien, wie beispielsweise die Frage, wann und auf welche Weise die fünf palästinensischen Terroristen, die in Fürstenfeldbruck beim Versuch der Geiselbefreiung „kampfunfähig“ gemacht wurden, denn nun eigentlich starben. Außerdem wirft der Beitrag ein bezeichnendes Licht auf die „Professionalität“ der involvierten bayerischen Polizeikräfte: Zuerst weigerten sich die als Flugbegleiter getarnten Beamten, an Bord der bereitgestellten Fluchtmaschine zu gehen, weil sie um ihre Sicherheit fürchteten, und dann griffen die Scharfschützen auch noch viel zu spät und inkonsequent an. Als Hauptursache für diese und weitere Patzer, welche letztlich elf Israelis sowie einen deutschen Polizisten das Leben kosteten, sieht Oberloskamp die Naivität der politischen Verantwortungsträger. Diese hätten nämlich keine adäquaten Vorbereitungen getroffen, da ihnen eine derartige Aktion terroristischer Ausländer schier unmöglich erschienen sei. Ob dies heute, vier Jahrzehnte später, anders ist? (wk)

www.vierteljahrshefte.de

 

Erste Sätze

Vor dem Anfang dieser Reise gab es warnende Stimmen und Vorbereitungen.

Margret Boveri: Ein Auto, Wüsten, blaue Perlen. Bericht über eine Fahrt durch Vorderasien, Zürich 1939

 

Historisches Kalenderblatt

2. September 1952: Belgiens Justizminister Joseph Pholien muß aufgrund massiver öffentlicher Proteste zurücktreten. Zuvor hatte er zwei der insgesamt 4.170 nach Kriegsende zum Tode verurteilten belgischen Kollaborateure (230 wurden vollstreckt) begnadigt.

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