© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/12 24. August 2012
Zeitschriftenkritik: Teksten, Kommentaren, Studies
(TekoS) Konservativ im Sinne von Edmund Burkes Leitmotiv
„To change in order to preserve“, so versteht sich die in Flandern erscheinende
Zeitschrift Teksten, Kommentaren, Studies (TeKoS). In der aktuellen Ausgabe
schildert Francis van den Eynde, ehemaliger Parlaments- In einem umfangreichen Rezensionsteil finden sich nicht nur niederländische, sondern auch deutsche und französische Publikationen wieder. So werden im aktuellen Heft unter dem hübschen Titel: „Ja, es gibt noch Rebellen in Deutschland“ mit Hans-Dietrich Sander und Günter Maschke gleich zwei deutsche Autoren besprochen. Das Erfrischende an TeKoS ist die Mischung aus aktueller Berichterstattung über die politischen Zustände gepaart mit der ideologischen Unterfütterung. Wer beispielsweise die seit einigen Heften geführte Auseinandersetzung über die „Ideologiearmut“ des Vlaams Belang verfolgt, kann sich zumindest die dort tobenden Debatten und die Austrittswelle aus der Partei erklären. Der überwiegende Teil der Autoren stammt aus der flämischen Bewegung und ist nicht nur journalistisch, sondern auch politisch aktiv. Chefredakteur Peter van Windekens beispielsweise gehört neben der Flämischen Volksbewegung (VVB) auch dem Vlaams Belang an. Hervorgegangen ist TeKoS aus der 1965 von Luc Pauwels, Werner Caluwe und Paul Lennaards gegründeten „Deltastiftung“, die sich als unabhängige konservative, partei- und kirchenpolitisch ungebundene Gruppe verstand. Unterdessen wird ein monatlicher Rundbrief versandt, daneben organisiert die Stiftung Kolloquien, Seminare, Sommeruniversitäten und Lesungen. So fand beispielsweise im vergangenen Herbst in Antwerpen in Zusammenarbeit mit dem nonkonformen rechten Radioprojekt „Radio Rapaille“, das täglich gestreamt wird, eine Lesung über „25 Jahre JUNGE FREIHEIT“ mit Fokus auf die Pressefreiheit in Deutschland statt. Und tatsächlich wird in Flandern das Ankämpfen gegen Mainstream und politische Korrektheit sogar manchmal noch honoriert: 2004 erhielt die „Deltastiftung“ den Pressepreis der Universität Löwen für das von ihr veranstaltete Colloquium „Das Recht auf Antwort gegen die Diktatur des politisch-korrekten Denkens“. Kontakt: Teksten, Kommentaren, Studies, Hercullusstraat 2/1, B-2600 Berchem, E-Post: vzw@deltastichting.be. Das Auslandsabo kostet für vier Hefte 30 Euro. |