© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/12 24. August 2012

Lesereinspruch

Direkte Belastung

Zu: „Atomkraft ist zu teuer“ von Volker Kempf, JF 33/12

Mit Befremden las ich diese Kolumne. Beispiel Erdgas: Dieses steht derzeit in den USA dank der Crash-Technik bei Schiefergestein billig zur Verfügung. In Deutschland aber fehlt erdölhaltiges Schiefergestein. Nur dank des Erdgasüberflusses in den USA ist Erdgasstrom zur Zeit dort preiswert. Zudem entsteht beim Verbrennen von Erdgas das „Klimagift“ Kohlendioxid. Angeführt wird auch, daß ohne Subventionen Kernenergie ökonomisch nicht machbar sei.

Dem steht entgegen, daß Kernkraftstrom in Deutschland und in anderen Ländern für drei bis vier Cent pro Kilowattstunde in das Netz eingespeist wird. Windstrom kostet hier zur Zeit neun bis 16 Cent pro Kilowattstunde, Solarstrom mindestens 19 Cent pro Kilowattstunde. Es wird auch behauptet, die „Atom-Renaissance“ in den USA werde vom Steuerzahler verbürgt. Doch eine Bürgschaft wird in der Regel zurückgezahlt. In Deutschland dagegen werden sämtliche Kosten für „regenerative“ Energie in Form eines erhöhten Strompreises direkt an den Bürger weitergegeben.

Dr. Friedrich Löffler, Wesseling

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