© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/12 17. August 2012

Meldungen

Püttlingen statt Berlin: Ehrung für Peter Fechter

berlin. Die Berliner Mitte wird genderisiert. Zumindest die Straßennamen im Machtzentrum der Hauptstadt sind nach Personen genannt, die manchem Touristen erst nach Lektüre des Erklärschildes einleuchten. So wird die Geliebte Bertolt Brechts, Margarete Steffin, ebenso gewürdigt wie Elisabeth Abegg, eine in der NS-Zeit mit Berufsverbot belegte Pädagogin, oder die jüdische Ärztin Rahel Hirsch, die als erste Frau in Preußen den Professorentitel erreichte. Peter Fechter war weder NS-Widerständler noch weiblich, was dazu führte, daß im bayerischen Sulzbach-Rosenberg oder im saarländischen Püttlingen Straßen nach dem 18jährigen Bauarbeiter benannt sind, der 1963 an der Berliner Mauer verblutete, die Hauptstadt sich bisher jedoch zurückhält. Die aktuelle Forderung des Berliner CDU-Generalsekretärs Kai Wegner, diesen Mißstand zu beheben, findet sogar der Pankower Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Grüne), schlüssig. „Allerdings sträuben sich die Berliner meist gegen eine Umbenennung“, so Kirchner zu Welt-Online. Daher könnte er sich „die Umbenennung einer Grünanlage mit einem Gedenkstein nach Peter Fechter vorstellen“. (bä)   

 

Krise in Griechenland: Archäologie im Stillstand

DARMSTADT. Wie die Zeitschrift Antike Welt (3/2012) vermeldet, ist das krisengeschüttelte Griechenland zunehmend außerstande, wichtige Ausgrabungen zu finanzieren. Deshalb wurde kürzlich eine neuentdeckte frühchristliche Basilika in Thessaloniki wieder zugeschüttet. Dem vorausgegangen war der dringende Rat des frustrierten Grabungsleiters Michalis Tiverios, die Funde doch einfach bis zum Jahre 10.000 n. Chr. im Boden zu belassen – in der Hoffnung, daß die Griechen und ihre Politiker dann endlich mehr Respekt vor der eigenen Geschichte haben. Ebenso wurde das Personal reduziert, welches die antiken Stätten bewachen soll. Die Folge ist eine enorme Zunahme von Raubgrabungen. So berichtet die Journalistin Stella Tsolakidou aus der bedeutenden makedonischen Nekropole Pella von mindestens zehn illegalen Schürfversuchen allein im Jahre 2011. Denn dort schlummern nach wie vor immense Werte im Boden, wie die Beschlagnahme einiger millionenteurer goldener Totenmasken im Gepäck von Schmugglern zeigt. (wk)

www.antikewelt.de

www.greece.greekreporter.com

 

Erste Sätze

Die Taufe fand im Hause statt.

Fritz J. Raddatz: Karl Marx. Der Mensch und seine Lehre, Hamburg 1975

 

Historisches Kalenderblatt

17. August 2002: Das Hochwasser der Elbe  erreicht bei Dresden mit 9,40 Metern den höchsten Pegel seit Aufzeichnung derselben. Weite Teile Mitteldeutschlands werden durch Deichbrüche und Überschwemmungen katastophal verheert.

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