© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/12 10. August 2012

Meldungen

Deutsche werden dicker und depressiver

BERLIN. Die dicken Deutschen werden noch dicker. Das ist das griffigste Resultat aus der „Studie zur Gesundheit Erwachsener“ des Robert-Koch-Instituts, die Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) kürzlich vorstellte. Auch Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Depressionen sind insgesamt auf dem Vormarsch. Bereits heute sind zwei Drittel der deutschen Männer zwischen 18 und 79 Jahren übergewichtig. Auch einen Zusammenhang mit dem sozialen Status belegt die Studie. Auffallend sei, daß der Anteil Adipöser sich in höheren sozialen Schichten genauso verringere wie die Zahl der psychisch Kranken. So hätten 13,6 Prozent unter den armen Probanden über Depressionen geklagt, hingegen nur 4,6 unter den Teilnehmern mit hohem Sozialstatus. In dieser Gruppe, massiert bei Männern im sechsten Lebensjahrzehnt, fänden sich indes sehr viel häufiger Teilnehmer mit dem „Burnout-Syndrom“ (Deutsches Ärzteblatt 26/12). (ck)

 

Kosmische Strahlung und dunkle Materie

WEINHEIM. Nach sieben abenteuerlichen Ballonfahrten war sich der österreichische Physiker Victor Hess 1912 sicher, daß es in der Erdatmosphäre eine durchdringende Strahlung gibt, die kosmische und nicht terrestrische Ursprünge hat. Für diese Entdeckung erhielt Hess 1936 den Nobelpreis. Und pünktlich zum hundertjährigen Entdeckerjubiläum wurde kürzlich ein neues Teleskop in Betrieb genommen, das den Gammastrahlenhimmel erkunden soll. Hess‘ „Höhenflug der Physik“ (Michael Walter im Physik Journal 6/12) wirkt also in der modernen physikalischen Forschung fort. Auch heute gebe es immer noch kein volles Verständnis der Quellen kosmischer Strahlung. Supernovareste und Galaxien mit einem aktiven Kern seien die wahrscheinlichsten Kandidaten. In den nächsten Jahre stünden bei dem enorm erweiterten Forschungsspektrum der Astroteilchenphysik interessante Ergebnisse ins Haus. (ft)

 

Windkraftanlagen töten 100.000 Vögel jährlich

KIEL. Gutachten, wonach Seevögel durch Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee kaum gefährdet wären, haben die Folgen der Energiewende andernorts nur verdeckt. Denn unwidersprochen steht eine Zahl des Nabu-Instituts im schleswigschen „Storchendorf“ Bergenhusen im Raum: 100.000 Vögel kämen jährlich im Bundesgebiet durch Windkraftanlagen ums Leben. Betroffen sind davon neben Schwarmvögeln auch Seeadler, Storch, Kranich und Uhu oder seltene Rotmilane, für die der Naturschutzbund bei Ausbau der Windkraft die „Möglichkeit der Bestandsbedrohung“ prognostiziert. Die Naturfreunde sehen sich in der „Zwickmühle“ zwischen Artenschutz und Windenergie. (ck)

 

Erkenntnis

„Der Lebensweg eines Sterns hängt sehr stark davon ab, ob er Teil eines Doppelsternsystems ist. Wenn beide Sterne sich auf sehr engen Bahnen umkreisen, können sie eines Tages miteinander verschmelzen.“

Selma de Mink, Forscherin am Space Telescope Science Institute

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