© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/12 10. August 2012

Meldungen

Euro-Krise: Warnung vor politischer Union

FRANKFURT. Der frühere Chefvolkswirt der Bundesbank und spätere Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, hat vor der weiteren Abgabe nationaler Souveränität zugunsten einer politischen Union zur Lösung der Euro-Krise gewarnt. „Die Schaffung einer solchen Union bedeutet nichts weniger als das Ende des Nationalstaats“, schrieb Issing in der Financial Times Deutschland. Die damit einhergehende Einführung von Euro-Bonds würde dazu führen, „daß die Zinssätze für Staatsanleihen von Ländern mit (bisher) gutem Ruf an den Finanzmärkten steigen würden“, so Issing. Der Transfer von Steuergeldern stelle einen Verstoß gegen das demokratische Prinzip „Keine Besteuerung ohne gewählte Vertretung“ dar. Alle Maßnahmen, die eine Union vorwegnehmen, seien gefährlich: „Wenn es noch nicht einmal möglich ist, zu Verträgen und Zusagen zurückzukehren, wie glaubwürdig ist dann der erheblich ehrgeizigere Plan einer Fiskal- und Bankenunion? Die Zukunft nicht nur der Euro-Zone, sondern Europas auf solch wackelige Beine zu stellen wäre der Gipfel der Naivität“, meinte Issing. (fis)

 

„Gelddrucken liquidiert Erspartes der Bürger“

WASHINGTON. Der US-Kongreßabgeordnete Ron Paul hat eine Gesetzesnovelle initiiert, die Transaktionen der US-Notenbank Fed mit ausländischen Zentralbanken und Regierungen parlamentarischer Kontrolle unterwirft. „Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, was die Fed mit unserem Geld macht“, erklärte der mehrfache US-Präsidentschaftsbewerber im Handelsblatt. Angesichts der Finanz- und Euro-Krise hält Paul das derzeitige Geldsystem für nicht reparabel: „Für fast alle Länder gilt: Kaum jemand verteidigt wirklich den Wert des Geldes.“ Angeblich wollten die Notenbanken mit dem Gelddrucken dem Normalbürger helfen. „Tatsächlich aber tritt der entgegengesetzte Effekt ein“, erläuterte Paul. „Ihr Erspartes wird liquidiert. Letztlich wandert das Geld von der Mittelschicht zu den sehr Wohlhabenden.“ Geld müsse „durch etwas von Wert gedeckt sein, Gold, Silber oder einen Rohstoff, den alle als wertvoll akzeptieren. Alles andere funktioniert auf Dauer nicht“, meinte Paul. (fis)

 

Zahl der Woche

14 Prozent Marktanteil wird den Geländewagen (SUV) in Deutschland bis 2017 prognostiziert. Mit 12,6 Prozent sind sie bereits jetzt die drittbeliebteste Autoklasse der Deutschen. Vor fünf Jahren lagen die sportlichen Spritschlucker noch bei 7,3 Prozent. (Quelle: IHS Automotive/KBA)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen