© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/12 10. August 2012

Meldungen

Türkei: Heftige Kämpfe mit PKK-Freischärlern

ANKARA. In der Türkei ist es in den vergangenenen zwei Wochen zu schweren Gefechten zwischen Anhängern der kurdischen PKK und türkischen Sicherheitskräften gekommen. Laut Innenministerium wurden dabei allein in der Provinz Hakkâri (Colemêrg) 115 Anhänger der militanten Kurdenbewegung sowie acht Soldaten und Sicherheitskräfte auf türkischer Seite getötet. Innenminister İdris Naim Şahin sprach von organisierten Angriffen, deren Zahl sich bereits 2011 verdoppelt habe. Die PKK-Führung lehnt eine Waffenruhe während des Fastenmonats Ramadan ab. PKK-Kämpfer verübten zuletzt in der Nacht zu Montag einen Anschlag auf eine Ölpipeline nahe der Provinz Mardin. Derzeit verstärkt die türkische Armee ihre Präsenz in den betreffenden Gebieten innerhalb der Türkei und im Nordirak. (sr)

 

Wien: Frauenquoten bei Eignungstest kritisiert

WIEN. Der erstmals „genderspezifisch“ ausgewertete Eignungstest für einen Studienplatz an der Medizinischen Universität Wien hat heftige Kritik ausgelöst. FPÖ-Ärztesprecher Andreas Karlsböck kündigte an, die wegen der Frauenquote unterlegenen männlichen Bewerber bei ihren Klagen gegen die Uni unterstützen zu wollen. Da sich bisher stets mehr Frauen als Männer beworben hatten, aber der weibliche Anteil der zum Studium zugelassenen wegen des harten Tests (medizinisch-naturwissenschaftliches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Umgang mit Zahlen) aber stets geringer war, hatte die Vizerektorin für Lehre, Gender und Diversity, Karin Gutiérrez-Lobos, eine Neuregelung eingeführt. 55,9 Prozent der 740 Studienplätze gehen dieses Jahr an Frauen, das entspricht erstmals in etwa ihrem Anteil bei den Bewerbern (56,2 Prozent). Ab 2013 soll es einen „geschlechterspezifischen“ Test mit den Unis Innsbruck und Graz geben. In Graz gab es dieses Jahr 57 Prozent weibliche Testteilnehmer, von den zum Studium Zugelassenen sind nur 42 Prozent Frauen. Ausländerquoten sind bereits gesetzlich verankert: 75 Prozent der Studienplätze gehen an Bewerber mit österreichischem Abiturzeugnis, 20 Prozent an EU-Ausländer und fünf Prozent an Nicht-EU-Bürger. (fis)

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