© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/12 10. August 2012

Zitate

„Anders als im kalten Krieg, als ein Gleichgewicht des Schreckens beide Seiten davon abhielt, die Atombombe zu zünden, wird es in der Schlacht um den Euro auf kurz oder lang zwangsläufig zum nuklearen Schlagabtausch kommen – mit furchtbaren Folgen für das Kernland Deutschland. Wer hält die verrückt gewordenen Euro-Krieger jetzt noch auf?“

Georg Anastasiadis, stellvertretender Chefredakteur, im „Münchner Merkur“ vom 1. August 2012

 

 

„Die Schweiz erfand schon 2001 die Schuldenbremse und führte sie per Volksentscheid ein. In den letzten Jahren erwirtschafteten die Eidgenossen jeweils Haushaltsüberschüsse von im Schnitt 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dergleichen hat es in Deutschland seit 1969 nicht mehr gegeben.“

Hildegard Stausberg, Vorsitzende des Kölner Presseclubs, in der „Welt“ vom 1. August 2012

 

 

„Wir haben zwar sehr gute Trainingsbedingungen, aber nicht genügend Athleten, die sich zerreißen, um in die Weltspitze kommen zu wollen. (…) Schockierend ist auch das Anspruchsdenken. Mir ist die Kinnlade runtergefallen, als Daniela Schreiber sagte, sie sei nicht in der Lage, wie die Amerikanerin Missy Franklin innerhalb kurzer Zeit zweimal schnell zu schwimmen. Wer so redet, hat bei Olympia nichts zu suchen. (…) Das ganze System, die Strukturen müssen radikal geändert werden. Es muß endlich jemand kommen, der auf den Schlamm haut und den Weg vorgibt. Der sagt: Ich bin hier der Diktator.“

Roland Matthes, erfolgreichster deutscher Schwimmer aller Zeiten, auf „Welt Online“ am 2. August 2012

 

 

„Die Zentralbank wird zur Hilfstruppe der klammen Finanzminister. In Draghis Heimatland Italien war das über Jahrzehnte so üblich, die Folge war chronische Inflation. Nun nimmt er eine Wiederholung der Geschichte in Kauf. Kurzfristig schafft das in der Schuldenkrise Erleichterung, langfristig wird es sich bitter rächen.“

Philip Plickert, Wirtschaftsredakteur, in der „FAZ“ vom 3. August 2012

 

 

„Irgendwann muß jeder bei Mama ausziehen, und die Griechen sind jetzt soweit.“

Markus Söder, bayerischer Finanzminister, in der „Bild am Sonntag“ vom 5. August 2012

 

 

„Ich finde es immer ein bißchen lustig, daß die 68er gegen den Rausch von Hitlers Parteitagsgedöns waren – völlig zu Recht natürlich – und sich zu Hause ihren eigenen Rausch geschaffen haben, indem sie sich mit LSD vollballerten, bis sie ihren privaten Lichtdom gesehen haben.“

Christian Thielemann, Dirigent, in einem Interview mit dem Monatsmagazin „Cicero“, August 2012

 

 

„Gefahr für die Demokratie geht bis auf weiteres nicht von Nadja Drygalla aus, sondern von denen, die diese Hetzjagd auf eine 23jährige veranstalten. (...) Ein Verdacht genügt, um jemanden an den Rand der Gesellschaft zu drücken, die falschen Freunde genügen, Differenzieren macht verdächtig.“

Harald Martenstein, Kolumnist, im „Tagesspiegel“ vom 7. August 2012

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