© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/12 13. Juli 2012

Aufgeschnappt
EU-Gelder für die Wütenden
Matthias Bäkermann

Die Organisatoren des „No Border Camp 2012“ in Köln sind hochzufrieden: „Wir haben es jetzt schriftlich von der Stadt, daß wir das Gelände der Poller Wiesen nutzen können – diesmal ohne Mietvertrag.“ Stolz weist man im Aufruf zum Antifa-Treffen darauf hin, daß ein Einlenken von Stadt und Polizei, das vom 13. bis zum 22. Juli stattfindende Camp auf den Rheinwiesen doch noch zu genehmigen, „nicht der Freundlichkeit der Behörden geschuldet ist“, sondern „eine klare Konsequenz unseres politischen Druckes“ sei. Denn man habe die Kölner Behörden „glaubhaft damit konfrontiert“, daß sie ansonsten „1.000 wütende Aktivist_innen in ihrer Innenstadt haben“.

Nun trifft sich das einschlägige Publikum zur Vernetzung, um über „antifaschistische, queer-feministische und antikapitalistische Perspektiven“ zu schwadronieren. Daneben bietet das linksextremistische Happening die übliche Folklore: Multikulti-Hiphop, Trommeln auf Plastiktonnen, Volxküche, Schablonen-Workshop für politische Graffiti-Aktionen und eine Anti-Abschiebungsdemo am Flughafen Düsseldorf. Statt städtischem Mietvertrag kann man auf Fördermittel der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zurückgreifen. Auch die Europäische Union läßt sich nicht lumpen und kofinanziert den Antifa-Spuk durch das EU-Programm „Jugend in Aktion“.

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