© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/12 13. Juli 2012

Meldungen

Ärzte der Generation Y: Keine Lust auf Belastung

BONN. Derzeit tobt an deutschen Krankenhäusern ein Kulturkampf. Es stehen sich die nach 1980 geborenen Assistenzärzte (Generation Y) und deren ältere Kollegen (Jahrgänge 1965/80, Generation X) sowie 1946/64 (Babyboomer) gegenüber. Die FAZ-Redakteurin Christina Hucklenbroich, die für ihren Bericht Publikationen des Kölner Chirurgen Christian Schmidt referiert (Forschung&Lehre, 7/12), stellt die Generation Y als nicht kritikfähige und verwöhnte Alterskohorte dar, die als „fordernde Konsumenten“ nicht bereit seien, das asketische Motto der Älteren zu übernehmen: „Leben, um zu arbeiten“. Stattdessen rücke das Privatleben auf der Werteskala nach oben, die Familie genieße höchste Priorität. Auf Belastung im Beruf hätten die wenigsten Lust. Da die Medizin immer weiblicher werde – 57 Prozent der Ärzte bis 34 Jahre sind Frauen – erhöht sich der Druck auf die Personalabteilungen, absolut berechenbare Arbeitszeiten zu gewährleisten, damit die „Work-Life-Balance“ stimme. (ft)

 

UV: Schattenseiten zu starken Sonnenhungers

BERLIN. Das Umweltbundesamt hat der Ultraviolettstrahlung (UV) ein Themenheft seiner Hauszeitschrift Umwelt und Mensch (2/12) gewidmet. Neben Beiträgen über Wirkung und Stärke von UV-Licht stehen die Risiken des Sonnenhungers im Mittelpunkt, zu denen auch Nanomaterialien (JF 25/12) in Sonnencremes zählen. Zuviel UV schädigt das Bindegewebe, mindert die Elastizität der Haut und fördert Faltenbildung wie Hautflecke. Tiefgreifender sind Augenveränderungen, wo UV-Strahlung bis zur Netzhaut gelangt und Dysfunktionalitäten verursacht. Schwerwiegendste Spätfolge ist der Schwarze Hautkrebs. Die Zahl der Erkrankungen hat sich seit 1980 verdreifacht. Allein 2008 erkrankten 17.800 Deutsche neu am malignen Melanom. (ck)

 www.uba.de

 

Kultur der Erkennbarkeit: Pfälzische Ökowirtschaft

LEINFELDEN. Die Biobrauerei Lammsbräu im oberpfälzischen Neumarkt muß sich mitunter vorwerfen lassen, „ausländerfeindlich“ zu sein, weil sie ihre Biere und Säfte möglichst aus heimischen Zutaten herstellt. Die Familienfirma mit hundert Mitarbeitern und 13 Millionen Euro Umsatz hat sich der „Kultur der Erkennbarkeit“ verschrieben und wirbt mit dem Spruch „Bio mit Gesicht“. 120 Bauern liefern direkt an Lammsbräu, während die Mehrheit bayerischer Bauern Großbrauereien beliefert, die vielfach in internationaler Hand sind. Die Neumarkter glauben, gegen die globalisierte Konkurrenz bestehen zu können. Die Verbraucherakzeptanz nehme zu, wie pfälzische Supermärkte beweisen, deren Sortimente verstärkt „Signale regionalen Wirtschaftens“ aussenden (Natur, 6/12). (ck)

 

Erkenntnis

„Der Anteil kinderloser Frauen in Westdeutschland ist heute mit rund 25 Prozent einer der höchsten in der Welt.“

Quelle: Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demographischen Wandels (www.zdwa.de)

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