© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/12 13. Juli 2012

Rezepte aus der Sozialingenieursküche: Mehr Einwanderung löst „NPD-Problem“
Kontaktmöglichkeiten ausbauen
(wk)

Bei der Bundestagswahl im Jahre 2009 erhielt die NPD insgesamt 1,5 Prozent der abgegebenen Stimmen und fiel damit im Vergleich zu 2005 noch um 0,1 Prozent zurück. Dennoch spricht Celine Teney vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung von einem „Wahlerfolg“, weil es in einigen der 299 Wahlkreise Stimmenzuwächse gegeben hatte. Und das wiederum war für die Alexander-von-Humboldt-Stiftung Anlaß genug, eine umfassende Studie der belgischen Migrations- und Integrationskundlerin zu den Hintergründen des NPD-„Aufstieges“ zu alimentieren, deren Ergebnisse nunmehr in der Zeitschrift für Soziologie (3/2012) nachgelesen werden können. Laut Teney spreche nichts dafür, daß steigende Ausländerzahlen und hohe Arbeitslosigkeit Bedrohungsgefühle wecken, welche der NPD in die Hände spielen. Statt dessen liege die Wurzel des Übels offenkundig in der verbreiteten Fremdenfeindlichkeit aufgrund fehlender „interethnischer Kontaktmöglichkeiten“ in manchen Regionen Ostdeutschlands. Folgt man also Teneys Logik, die freilich nur auf altbekannten Sozialingenieurstheorien basiert, dann müßte ein forcierter Zuzug von Migranten mit nachfolgender Multikulturalisierung das NPD-Problem in den neuen Bundesländern ein für allemal lösen. Da werden die Menschen dort aber erleichtert aufatmen!

 www.zfs-online.org

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen