© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/12 13. Juli 2012

Meldungen

Sarrazin: „Sparguthaben werden stark entwertet“

BERLIN. Das frühere Bundesbankvorstandsmitglied Thilo Sarrazin rechnet angesichts der Finanz- und Euro-Krise mit einer starken Entwertung der deutschen Sparguthaben. „Die internationalen Volkswirte sind sich darin einig, daß die Strukturkluft innerhalb der Währungsunion nur dann aufgehoben werden kann, wenn die Inflation in den Nordstaaten einige Zeit lang höher ist als die in den Südstaaten“, erklärte der ehemalige Berliner Finanzsenator im Wiener Standard. Das bedeute, daß die Inflationsrate in den südlichen Euro-Staaten niemals unter zwei Prozent liegen werde. „In den Nordstaaten werden wir in einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren weitaus höhere Inflationsraten haben als bisher – in der Größenordnung von sechs Prozent“, erläuterte der SPD-Politiker. „Das heißt nichts anderes, als daß die Sparguthaben in Deutschland und Österreich in den nächsten zehn Jahren um 40 bis 50 Prozent entwertet werden.“ Das sei der Preis, den Deutschland und Österreich für die Erhaltung des Euro zu zahlen hätten. „Eine gemeinsame Währung ist schädlich, wenn nicht in allen Ländern ähnliche Mentalitäten und Wettbewerbsbedingungen herrschen“, meinte Sarrazin. (fis)

 

250.000 Pfund für den Plan zum Euro-Austieg

LONDON. Der britische Ökonom Roger Bootle ist Gewinner des mit 250.000 Pfund (umgerechnet über 314.000 Euro) dotierten „Wolfson Economics Prize“. Der Gründer und Chef des Londoner Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmens Capital Economics erhält den von Baron Wolfson of Aspley Guise (JF 44/11) gestifteten Preis für seinen Plan zu einem geordneten Euro-Ausstieg. Bootle schlägt darin vor, daß nur eine starke Kerngruppe von EU-Staaten den Euro behält. Die restlichen Euro-Länder sollen zu nationalen Währungen zurückkehren. Für eine Übergangszeit solle die neue Währung aber zunächst Europarität sowie Euro-Münzen und -scheine beibehalten, so der Bootle-Vorschlag. Lord Wolfson ist Vorstandschef der britischen Bekleidungshandelskette „Next plc“ und sitzt für die regierenden Torys im Oberhaus. (fis)

 www.policyexchange.org.uk

 

Zahl der Woche

Weltweit elf Millionen Millionäre verfügen über ein Gesamtvermögen von etwa 42 Billionen Dollar – das sind 60 Prozent der jährlichen Weltwirtschaftsleistung. 3,1 Millionen der Superreichen leben in den USA, 1,8 Millionen in Japan und 950.000 in Deutschland. (Quelle: www.capgemini.com )

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