© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/12 29. Juni 2012

Bildungsforschung stellt sich um: Alles wird gleicher
Zauberwort Inklusion
(bä)

Homogenität ist Faschismus. So könnte man verknappt die Anstrengungen begründen, die der Beförderung des Gegenbildes „Diversität“ zugrunde liegen. Diese gilt seit einiger Zeit natürlich auch der „Inklusiven Pädagogik“. Insofern bewegt sich der Erziehungswissenschaftler Ulrich Heimlich, der an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität den Lehrstuhl Lernbehindertenpädagogik betreut, an der Spitze eines gesellschaftlichen Umbauprogramms, das mit dem Inkrafttreten der „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ seit 2008 die Agenda bestimmt. In immer mehr Bundesländern wird das „gemeinsame Lernen“ von behinderten und nichtbehinderten Schülern eingeführt und „stellt Schulen und Lehrer vor neue Herausforderungen“, wie Heimlich sein zusammen mit dem Grundschulpädagogen Joachim Kahlert entwickeltes Modell eines „inklusionsdidaktischen Netzes“ begründet, welches „inhaltliche Lernbereiche mit entwicklungsorientierten Förderschwerpunkten verknüpft“. Damit werde „erstmals ein Konzept für die Planung und Gestaltung inklusiven Unterrichts entwickelt, in dem schulpädagogische und sonderschulpädagogische Aspekte aufeinander bezogen sind“. Zukünftigen Junglehrern soll damit das „Zusammenspiel sehr unterschiedlicher Fähigkeiten und Bedürfnisse“ im Unterricht nahegebracht werden.

www.edu.lmu.de

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