© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/12 29. Juni 2012

Meldungen

Koptische Würdenträger warnen vor Panikmache

KAIRO. Sowohl das amtierende Oberhaupt der koptischen Kirche, Metropolit Pachomius als auch der koptisch-katholische Bischof von Luxor, Youhannes Zakaria, haben die Wahl des der Muslimbruderschaft nahestehenden Mohammed Mursi zum Präsidenten Ägyptens (Kommentar Seite 2) mit Zurückhaltung aufgenommen. Mursis Worte hätten zur Befriedung des Landes beigetragen, lobte Zakaria, nach einem Bericht der vatikanischen agenzia fides. Insbesondere die Aussagen, daß er „Präsident aller Ägypter“ sei, flöße Vertrauen ein. Zwar hätten die Muslimbrüder einige „beunruhigende“ Aussagen im Wahlkampf gemacht, dennoch dürfe der neue Präsident dafür nicht in Haftung genommen werden, betonte der Bischof. Mursi konnte sich mit 51,7 Prozent knapp gegen den Favoriten des Militärs, Ahmed Schafik, durchsetzen, der 48,6 Prozent auf sich vereinigte. (ho)

 

Schweizer Polizei: Sorge über Islamisten

BERN. Das Schweizer Bundesamt für Polizei hat vor einer Zunahme islamistischer Aktivitäten im Land gewarnt. „Insbesondere mutmaßliche Dschihadisten mißbrauchen die Schweiz weiterhin als Basis, um im Ausland aktive Jihad-Gruppierungen logistisch und propagandistisch zu unterstützen“, heißt es im Jahresbericht 2011. So würde von Muslimen in der Schweiz immer öfter Propagandamaterial sowie Videos mit brutalen Gewaltanwendungen, Anleitungen sowie Aufrufen zur Gewalt ins Internet gestellt. Im vergangenen Jahr seien deswegen mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Große Gefahr gehe zudem von der italienischen Mafia aus, teilte die Behörde mit. „Die Schweiz gilt als attraktives Ziel und wird von den Mafiaorganisationen als Finanzplatz mit Investitionsmöglichkeiten sowie als Rückzugsgebiet mißbraucht.“ (ho)

 

Marseille: Grünes Licht für Großmoschee

MARSEILLE. Ein französisches Gericht hat den Weg für den Bau einer der größten Moscheen in Frankreich geebnet. Die Richter wiesen den Einspruch von Anwohnern ab, die eine Einschränkung der Lebensqualität durch fehlende Parkplätze befürchten. Diese reagierten enttäuscht auf die Entscheidung: Das Urteil sei „juristische Ketzerei“. Ein Sprecher des Bauprojekts sagte, es würden jeden Freitag bis zu 1.500 Moslems erwartet. Eine Klage des Front National (FN) war bereits im vergangenen Jahr abgelehnt worden. Der Bau soll etwa 22 Millionen Euro kosten. Gesichert sind jedoch erst 200.000 Euro aus Spenden. Es wird jedoch mit weiteren Zahlungen aus Marokko, Saudi-Arabien und Algerien gerechnet. Während der FN das Projekt kritisierte, bekamen die Muslime von Sozialisten und der konservativen UMP Unterstützung. (ho)

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