© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/12 29. Juni 2012

Deutschland sitzt auf dem größten Schuldenberg Europas
Kleingedrucktes
Ronald Gläser

Der deutsche Staat ist mit zwei Billionen Euro verschuldet. Die Pro-Kopf-Verschuldung nähert sich unaufhaltsam der 25.000-Euro-Marke. Die Annahme vieler Südeuropäer, Deutschland sei ein „reiches Land“, ist falsch. Sie sitzen einem Trugschluß auf. Auch wir sind nicht Rockefeller.

Bedenken wir: Zum einen ist unsere Schuldenquote von achtzig Prozent nur geringfügig besser als die von Griechenland & Co. Zum anderen ist ein Ende der sprudelnden Steuereinnahmen absehbar, wenn der augenblickliche Konjunkturzyklus zu Ende geht. Vor allem aber hat niemand den Blick ins Kleingedruckte geworfen. Da ist zum einen die massiv steigende Verschuldung der Länder und Kommunen, deren Neuverschuldung schneller wächst als die des Bundes. Und da sind die zukünftigen Verpflichtungen, die der Staat in seiner unendlichen Fürsorgepflicht für seine treuen Bürger schon bald künftigen Steuer- und Abgabenzahlern aufbürden wird: Renten- und Pensionsansprüche und die Hilfen für diverse südeuropäische Pleitestaaten summieren sich auf mehrere Billionen Euro. Wenn diese Gelder fällig werden, ist der Staatsbankrott vorprogrammiert.

Daß die deutschen Politiker die momentane Glückssträhne mit munter sprudelnden Steuereinnahmen nicht dazu genutzt haben, die Schulden ein Stück weit zu tilgen, wird sich noch rächen. Bald schon.

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