© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/12 15. Juni 2012

Meldungen

Maria Furtwängler will Riefenstahl verkörpern

BERLIN. Die Schauspielerin Maria Furtwängler will offenbar in einem Fernsehfilm die Rolle der von den Nationalsozialisten hofierten Regisseurin Leni Riefenstahl (1902–2003) übernehmen. Wie die Bild am Sonntag berichtete, stamme die Idee dazu von der 45jährigen selbst, die sich seit vier Jahren „intensiv“ mit Riefenstahls Biographie beschäftige. Die Tänzerin, Schauspielerin, Filmregisseurin und spätere Fotografin galt als Hitlers „Lieblingsregisseurin“. Sie drehte unter anderem Filme von Reichsparteitagen („Triumph des Willens“) und einen Zweiteiler über die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. In den letzten Jahren hat es immer wieder Anläufe gegeben, ihr Leben zu verfilmen. Mal waren Hollywoodgrößen wie Jodie Foster oder Sharon Stone im Gespräch, mal Jenny Elvers-Elbertzhagen. Inzwischen haben sowohl das ZDF als auch die Produktionsfirma Teamworx von Nico Hofmann das Projekt mit Maria Furtwängler bestätigt. Danach arbeitet der Autor und Regisseur Niki Stein (52) bereits seit einem Jahr an dem Drehbuch. Stein zeichnete gemeinsam mit Teamworx unter anderem auch schon für die Verfilmung der Biographie von Generalfeldmarschall und „Wüstenfuchs“ Erwin Rommel verantwortlich, die mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle im Herbst in der ARD laufen soll. (tha)

 

Evangelikale in Sachsen fordern eigene Synode

DRESDEN. Evangelikale Protestanten drohen der Kirchenleitung der sächsischen evangelischen Landeskirche wegen des Streits um die Nutzung der Pfarrhäuser durch homosexuelle Pastoren offen mit der Gründung einer eigenen Synode. „Den Landesbischof, die Kirchenleitung und die Landessynode erkennen wir nicht mehr als geistliche Leitung unserer Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens an“, heißt es in einem Papier des konservativen „Evangelisationsteams“, einer Missionsgruppe aus dem sächsischen Waldenburg. Die Unterzeichner – darunter der pensionierte Pfarrer Theo Lehmann aus Chemnitz und der Jugendevangelist Lutz Scheufler aus Waldenburg – halten praktizierte Homosexualität nach ihrem „Schriftverständnis“ mit der Bibel für unvereinbar und wollen den offiziellen Synodalbeschluß vom April, die Pfarrhäuser in Einzelfällen für Homosexuelle zu öffnen, rückgängig machen. (cs)

 

Islamwissenschaftler warnt vor Selbstzensur

BONN. Deutsche Politiker dürften sich nicht von radikal-islamischen Salafisten in die Selbstzensur treiben lassen. Der Islamwissenschaftler Carsten Polanz warnt davor, das Zeigen von islamkritischen Karikaturen verbieten zu lassen. Andernfalls bestimmten gewaltbereite Islamisten immer stärker, wer wann und wo welche Meinung äußern dürfe. Diese Gefahr sieht das Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz. Es reagierte damit auf Versuche des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger (SPD), das Zeigen islamkritischer Karikaturen zu verbieten. Anfang Mai hatten radikal-islamische Salafisten bei Ausschreitungen in Solingen und Bonn über 30 Polizisten verletzt. Sie reagierten mit Gewalt auf Demonstrationen der islamkritischen Partei „Pro NRW“, deren Anhänger Mohammed-Karikaturen gezeigt hatten. Jäger wollte dies verbieten, unterlag aber vor Gericht. Ein mögliches Verbot islamkritischer Äußerungen würden Salafisten als Erfolg ihrer Einschüchterungspolitik verbuchen, so Carsten Polanz, der an der Uni Bonn promoviert. (JF/idea)

 

Sprachpranger

Climbing goes school

Motto des in Bozen ansässigen Alpenvereins Südtirol AVS für das Sportklettern in Schulen

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