© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/12 08. Juni 2012

Meldungen

Steile Wachstumsraten bei Aquakulturanlagen

STARNBERG. Im vergangenen Winter mußte der Gourmet auf Wildlachs aus der Ostsee verzichten, weil es bei ausgedünnten Beständen nur geringe Fangerfolge gab. Stattdessen weisen umstrittene Aquakulturen zweistellige Wachstumsraten aus. Schon 2009 kamen von 90 Millionen Tonnen der Weltfischproduktion 55 aus Aquakulturanlagen. Der Biologe Reinhard Reiter (Institut für Fischerei, Starnberg) preist daher die Zucht von Süßwasserfischen an. Zwar käme, ungeachtet aller in den letzten Jahrzehnten erzielten Verbesserungen bei der Lachs- und Forellenproduktion immer noch Trockenfutter zum Einsatz, das aus Fischmehl von Meeresfischen bestehe, doch nutze die ökonomisch wichtigere Karpfenteichwirtschaft allein natürlich entwickeltes Zooplankton und pflanzliche Futtermittel, was eine „sehr nachhaltige Produktion“ erlaube. Ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche sollte sich der Verbraucher auch dann leisten, wenn dieses „wertvollste Nahrungsmittel“ immer seltener aus Wildbeständen stammt (Ernährung im Fokus, 5-6/12). (fs)

 

Das menschliche Gehirn: ein ausgereiftes Modell

HEIDELBERG. Vor 600.000 Jahren fiel der Startschuß zur Entwicklung des menschlichen Gehirns. Dieser lange Weg scheint nach Ansicht des US-Wissenschaftsjournalisten Douglas Fox sein Ende erreicht zu haben. Menschliche Intelligenz, so resümiert er seine Gespräche mit Neurologen und Entwicklungsbiologen, sei nicht mehr steigerbar. Ein Sprung von der „anatomisch und physiologisch ausgereiften“ Ausstattung hin zu leistungsfähigeren Hirnen sei nicht zu erwarten. Der vorerst letzte Schritt zur Erweiterung von Intelligenz und Gedächtnis fand außerhalb des Körpers, im kollektiven Medium des Internet, statt. Damit gehe jedoch die Gefahr einher, daß der Evolutionsdruck, größere individuelle Intelligenz zu entwickeln, nachlasse (Spektrum der Wissenschaft, 5/12). (kn)

 

Flughafen Atlanta schlägt Berlin-Brandenburg

BERLIN. Das im Mai erschienene Juniheft der Fliegerrevue jubelte noch über den „Airport der Superlativen“ Berlin-Brandenburg. Inzwischen ist die Blamage perfekt, denn frühestens 2013 sollen die ersten Flugzeuge abheben (JF 22/12). Mit ihrem Bericht über einen anderen Flughafenbau lag die Redaktion goldrichtig. Ausgerechnet in den USA, deren Ansehen als Industriestandort arg lädiert ist, kam der eine Milliarde Euro teure Ausbau des am stärksten frequentierten Flughafens der Welt (2011: 92 Millionen Passagiere, Berlin 24), des Atlanta International Airport, zum termingerechten Abschluß. Daß „etwas nicht funktionieren könnte“, hätten die Planer in Georgia nie geglaubt.

 

Erkenntnis

„Gold ist und bleibt eine Versicherung für das Depot – aber nicht gegen fallende Aktienkurse, sondern gegen einen Zusammenbruch des Finanzsystems.“

Markus Steinbeis, Leiter des Fondsmanagements beim Münchner Vermögensverwalter Huber, Reuss & Kollegen

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